Wir Deutschen haben ja ein ganz besonderes Verhältnis zum Wort Reform. Ehrlich gesagt quälen unsere Politiker uns ja seit geraumer Zeit damit...so ziemlich seit den 1990er Jahren. Das in der Realität daraus häufig nur ein Reförmchen oder nichtmal das wurde macht es eigentlich eher schlimmer als besser.
In jüngster Zeit erreicht die Reformunfähigkeit unserer politischen Landschaft ja geradezu bizarre Ausmaße. Ginge es nicht um so wichtige Dinge wie unsere Gesundheit, unsere Altersabsicherung etc., man wollte weinen vor Lachen.
Das es auch anders gehen kann, zeigt China. China reformiert einen ganz besonders wichtigen Sektor, um nicht zu sagen: einen lebenswichtigen Sektor. Und zwar - die Todesstrafe. Ähnlich wie bei uns mit unserer Rente ab 76 (ich denke da einfach mal vorausschauend den Zahlendreher, mit dem unsere Politiker uns in etwa 5 Jahren bestimmt aufs Kreuz legen wollen, mit) war auf dem Sektor dringendster Handlungsbedarf geboten. Viel zu viele Straftäter wurden hingerichtet und gingen damit verloren für die Straflager, was bereits zu einem Fachkräftemangel in der Zwangsarbeit führte.
Nicht hinnehmbar!
Zu zynisch? Na gut, es ist spät am Abend.
Ein anderer Punkt ist sehr interessant. Die Todesstrafe soll für vor allem für eine Reihe von "Wirtschaftsstraftaten" wegfallen. Darunter Schmuggel von verschiedensten Dingen, Steuerbetrug, Veruntreuungsgeschichten bei Abrechnungen und Krediten. Und eine Obergrenze wird es geben - 75 Jahre. Danach ist man dann Todeskandidat a.D. Jedenfalls durften jetzt eine Menge Provinzkader der Kommunistischen Partei, etliche chinesische Manager und Finanzbroker vom Standort Shanghai erleichtert aufatmen - sie stehen nicht mehr mit einem Bein im Grab.
China ist damit dem Kapitalismus einen wichtigen Schritt näher gekommen.
Wir gratulieren.
Wunschzettel für nächstes Jahr: Ein Schritt näher Richtung Menschenrechte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen