tag:blogger.com,1999:blog-14013633500931934012024-03-06T04:12:33.977+01:00Pirats New Dark TavernSchwarzlicht für mehr DurchblickEdelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.comBlogger133125tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-22942582035669044632012-08-28T18:21:00.000+02:002012-08-28T18:21:20.698+02:00Asche auf mein Haupt...Neuerungen!Ahoi zusammen.<br />
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Ja, in der Taverne war es zuletzt ruhiger als eigentlich geplant. Ich entschuldige mich dafür. Klein Asmo hat mir aber versichert, er hätte sich um alle zufälligen Gäste gekümmert, Musik aufgelegt und Alkohol ausgeschenkt.<br />
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Und was hat mich verhindert?<br />
Nun ja, ich werd ja Vater. Und geheiratet hab ich nu auch noch. Umziehen mußte der Pirat, sprich, das Schiff wechseln. Und dauernd arbeiten. So kam es zur unverhofften Sommerpause.<br />
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Keine Ahnung, zu wie viel ich demnächst hier komme. Es gäbe soviel zu sagen. Zur NSU-Terrorzelle. Zu Syrien. Zu Griechenland. Zum Umstand, dass mein Sprössling bereits Schluckauf hat.<br />
Aber nun ja, mal schauen.<br />
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Damits hier nicht mehr zu sehr einschläft, wird die Taverne jedenfalls zum Familienunternehmen umstrukturiert. Meine Frau steigt als Co-Autorin ein und hat angedroht, ihre persönliche Note einzubringen. Man darf gespannt sein, wie das aussieht. Möglicherweise verziert sie die Taverne mit selbstgestrickten Tischdecken....<br />
Wir werden sehen!<br />
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In der Hoffnung, ihr seid mir nicht böse, weil ich so lange still war,<br />
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Euer PiratEdelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-10822372338841870892012-04-11T23:23:00.000+02:002012-04-11T23:23:33.269+02:00Wie sich Sichtweisen ändernDieses Posting ist in eigener Sache.<br />
Und es erklärt auch, warum einige Dinge hier in der Taverne in den letzten zwei Wochen liegen blieben, obwohl ich eigentlich mehr schreiben wollte. Warum auch Klein Asmo mal wieder in der Schmollecke hockt und billige Aushilfskräfte die Türsteherdienste versehen...<br />
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Derzeit erfahre ich am eigenen Leib, wie sehr sich plötzlich Sichtweisen ändern können. Bzw. wie tiefgreifend aufwühlend es ist, wenn vorher bereits theoretisch geänderte Sichtweisen plötzlich auf die Probe der Praxis gestellt werden. Wobei ich das nicht bereue, im Gegenteil, ich genieße es gerade.<br />
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Großes steht mir bevor. Ich habe oft viel verkündet zu einem bestimmten Thema, ganz ehrlich - ich hab ne große Klappe gehabt. Aber ich hatte es leicht: Ich mußte nie den Beweis erbringen es besser zu können, das ich recht hatte, ich konnte aus der Warte des Unbeteiligten schwadronieren. Das ist vorbei. Ab jetzt muß ich liefern. Ab jetzt werde ich mich an der Realität, an meinem tatsächlichen Tun messen lassen müssen. Schluß mit der Theorie, jetzt kommt die Praxis - keine Platzpatronen mehr, jetzt gehts ab an die Front.<br />
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Schon merke ich, wie ich plötzlich Dinge anders bewerte, Strategien anpasse. Das an mir selber zu beobachten, quasi in Zeitraffer in kurzer Zeit (noch vor zwei Wochen war alles anders!), ist faszinierend. Allein schon bei der Planung der beruflichen Zukunft: Noch vor wenigen Wochen wäre ich vollauf zufrieden gewesen, mich erstmal noch eine Weile von Job zu Job zu hangeln, solange ich mein Auskommen hab. Jetzt wird eine dauerhafte Anstellung viel wichtiger.<br />
Bis vor kurzem waren immer noch ein paar Euro für Party übrig...jetzt wird die Sparbremse eingelegt. Und zwar radikal (war eh eingeplant, aber jetzt noch drastischer!).<br />
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Eine große Reise hat begonnen und ich erwarte sie, was ich ja vor wenigen Monaten nie gedacht hätte, mit großer Spannung und sogar Vorfreude. Auch wenn sie den Rest meines Lebens in Anspruch nehmen wird. Interessant sind dabei auch die Reaktionen der umgebenden Menschen. Einige schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, doch glücklicherweise bieten die meisten zumindest moralische Unterstützung an. Zugleich ein bemerkenswerter Filter, auf wen im Umkreis Verlaß ist und auf wen nicht. Einige ergehen sich aber auch in ziemlichem Aktionismus, was uns dann doch eher nervt.<br />
Und auf einmal redet man mit Bäuchen, guckt in rosafarbene Bücher und würde gern die ganze Welt umarmen und hofft, daß man keinen Fehler macht bei dem Drahtseiltanz in Richtung gemeinsame Zukunft mit begrenzten Finanzen. Ach ja, die Finanzen! Jetzt spürt man wirklich die Restriktionen, wenn andere Prioritäten aufkommen als die bisherigen. Ein wenig fühle ich mich wie die Griechen. Nur das ich noch keine Schulden hab, sondern diese verhindern möchte. Damit die Sache gut startet.<br />
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Und plötzlich denkt man nicht mehr nur noch an sich und (wenn vorhanden) noch die derzeitige Lebensgefährtin, sondern ehe man es sich versieht trifft man die Entscheidungen für noch eine Person mehr.<br />
Eigentlich ist erst jetzt die Jugendzeit so richtig vorbei.<br />
Das neue Leben ist erst so groß wie ne kleine Bohne. Aber die Erkenntnis ist trotzdem immer noch ein (wenngleich liebevoller) Hammer. Meine Güte!<br />
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Ja, Tatsache, ich, der Pirat, werde Vater. Und gründe eine Crew. Lesen Sie Reflektionen demnächst auch wieder hier.<br />
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PS: Und natürlich bekommt die Taverne damit ein ganz neues Maskottchen. *lach*Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-21093017355522869112012-03-23T12:59:00.000+01:002012-03-23T12:59:58.268+01:00Immer diese schöne Analyse...Im SPIEGEL online gab es mal wieder eine schöne Analyse hiesiger Problemlagen:<br />
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<a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,822972,00.html">Im Zweifel links</a><br />
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Im Großen und Ganzen ist diese Analyse absolut richtig. Nur gab es in den letzten Jahren diese Analyse schon so oft. Was fehlt ist der große Wurf, die Antwort wie die Reaktion auf solcherlei Zustände aussehen sollte. Reine Verstaatlichung wie es die Kommunisten forderten? Oder gar den anarchistischen Weg? Folgerungen aus der Geschichte und logisches Denken müssen diese Wege zurückweisen, sie haben schon im 20. Jahrhundert keine Antworten gegeben.<br />
Das Problem ist ein dreifaches. Erstens wissen die Leute, daß eigentlich keiner einen kohärenten Gesellschaftsentwurf hat, der groß vom jetzigen abweicht. Deswegen wagt die Masse nicht die eigentlich notwendige Revolution. Die einzige Reaktion ist im Zweifel Nichtwählen, dabei wäre wählen so absolut wichtig.<br />
Zweitens glauben die Leute immer noch, jemand ist ein guter Politiker wenn er schnicke aussieht in Schlips und Kragen und BWL studiert hat. Sie glauben immer noch, daß ihr Bankberater ehrlicher und integrer ist, wenn er Anzug statt Metal-Kutte trägt. Beim Militär nennt man sowas "auf die Epauletten schielen". Das betreibt unsere Gesellschaft im ganz großen Stil. Deswegen kommt kaum einer auf die Idee mal einen anderen Menschentypus an die Staatsführung zu lenken. So kommt es, daß Vertreter der Reichen, die von unten nach oben umverteilen, derer, denen es wirklich gut geht, die Entscheidungen treffen. Wundert das wen?<br />
Drittens gehts uns trotz allem immer noch zu gut. Solange wir die Flatrate fürs Internet, den neuesten Klingelton aufm Handy und jedes Jahr ein anderes Smartphon finanziert bekommen und der Strom nicht an fünf von sieben Tagen kollektiv abgestellt wird, wird sich dieses Volk nicht erheben.<br />
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Vielleicht kann Herr Gauck dem Volk dazu ja mal was sagen.Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-78693910023123139562012-03-08T11:01:00.000+01:002012-03-08T11:01:02.944+01:00Was sich in der UNO ändern mußMomentan wird wieder viel über das nächste Trauerspiel im Rahmen des Arabischen Frühlings berichtet: Syrien.<br />
Die Lage dort ist momentan als <a href="http://www.n-tv.de/politik/Vize-Minister-laeuft-ueber-article5700231.html">dramatisch</a> zu bezeichnen und inzwischen gibt es doch <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,820018,00.html">Überlegungen</a> zu Militärschlägen. Aber noch sehr rudimentäre.<br />
Der Westen zögert im Gegensatz zum Einsatz in Libyen diesmal deutlich mehr. Das hat hinter den Kulissen sicherlich auch den Grund, das Syrien im Konflikt mit Iran ebenfalls eine Rolle spielt und direkt an Israel grenzt. Die Folgen von Luftangriffen auf die gesamte strategische Lage im Nahen Osten sind wesentlich schwerer kalkulierbar.<br />
Allerdings gilt das auch für die möglichen Folgen eines immer längeren, immer blutigeren Bürgerkriegs.<br />
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Der Hauptgrund ist aber auch, daß sich ein Eingreifen diplomatisch nicht durchsetzen läßt. Das müßte ja schon über die UNO laufen, ähnlich wie bei Libyen. Der Weg wird aber von den Veto-Mächten Russland und China blockiert. Beide haben das Gefühl damals bei Libyen über den Tisch gezogen worden zu sein. Nach ihrer Ansicht hat der Westen die Libyen-Resolution zu großzügig ausgelegt. Also wird jetzt jede Resolution im Sicherheitsrat knallhart mit einem Veto belegt.<br />
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Und damit wird der Arabische Frühling zu einem Lehrstück, was sich in der UNO ändern muß. Das Vetosystem in seiner seit 1945 festgeschriebenen Form MUSS abgeschafft werden. Damals, die Welt lag in Trümmern, lag der Gedanke nahe, mit diesem Veto-System mehr Stabilität zu schaffen. Das die Siegermächte damit auch ihre Beute sicherten, war dabei ein zu vernachlässigender Haken.<br />
Heute ist die Welt eine andere, das Veto-System hat sich überlebt und die Vetomächte missbrauchen es sowieso nur noch dazu, ihre eigenen kurzfristigen Interessen durchzusetzen. Im Falle Syriens geht es Russen und Chinesen z.B. mitnichten um Menschenleben oder internationales Recht. Beides wurde auch von ihnen oft genug gebrochen. Es geht ihnen um die Unterstützung eines der letzten Verbündeten im Nahen Osten, egal wieviel Blut der an den Händen hat. Natürlich kann man den USA teilweise ähnliches in Sachen Israel vorwerfen. Aber das ändert nix an der Richtigkeit. Das unterstützt nur die Forderung, das Vetosystem abzuschaffen und außerdem sind die Rechtsverstöße Israels derzeit nicht vergleichbar mit dem Schlachthaus, in das Syrien durch Assad verwandelt wurde.<br />
Das Vetosystem verhindert offenkundig derzeit, eine internationale Politik zugunsten von Menschenrechten und Menschenwürde durchzusetzen. Man muß als Diktator nur eine der Veto-Mächte auf seiner Seite haben und schon kann man morden wie man lustig ist. Wenn doch jemand militärisch eingreift, wird dieser sofort als böser Bube gebrandmarkt, womit man als Diktator dann aus der Schußlinie ist und die weltweite Öffentlichkeit lieber auf andere eindrischt. Da wird auf Demos in Deutschland dann eher gegen die USA demonstriert als gegen wesentlich verbrecherischere Regierungen. Schöne verdrehte, einfache Welt.<br />
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Es muß ein anderes System gefunden werden. Eines, das einerseits Regierungen, die ihre Völker martern und in Blutbädern ertränken auf die Abschußliste setzt und auch militärische Maßnahmen rascher durchsetzbar macht. Denn Sanktionen haben - hand aufs Herz - noch in keinem Fall wirklich geholfen. Und das dennoch andererseits einen Mißbrauch militärischer Maßnahmen verhindert.<br />
Vor allem muß dieses System besser sicherstellen, daß die Entscheidung, gegen welches Regime vorgegangen wird, sich nach den Bedürfnissen der Menschen vor Ort richtet und nicht nach den Partikularinteressen der großen Mächte oder anderer Regierungen (denn natürlich wünschen sich auch einige Staaten eine solche Reform, weil sie wiederum hoffen ihre Machtinteressen durchzusetzen).<br />
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Leider wird eine solche tiefgreifende Reform in absehbarer Zeit unmöglich sein. Die Großmächte müßten ihre Rechte quasi selbst abschaffen. Und das werden sie nicht tun. Denn ihnen allen ist klar, daß sie bei einem neuen System wie oben angeregt selbst irgendwann auf der Abschußliste stehen könnten.<br />
Übrigens gerade auch China und Russland.Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-38131742421494031582012-02-17T16:23:00.000+01:002012-02-17T16:23:58.582+01:00Ich möchte mich bewerben...Ja, Pirat will mal wieder große Karriere machen...diesmal: Als Bundespräsident.<br />
Also schicke ich folgende Bewerbung ans Bundeskanzleramt, ja, das mache ich! Und wenn sie mich lassen, veröffentliche ich die Antwort *G*<br />
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Sehr geehrte Bundeskanzlerin, sehr geehrtes Bundeskanzleramt, geehrte Volksvertreter,<br />
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wie heute zu verfolgen war, ist eine wichtige Position in unserem Staate vakant. Und zwar die des Bundespräsident. Außerdem ist bekannt, dass Sie händeringend nun einen Nachfolger suchen.<br />
Dafür möchte ich als schlichter, einfacher Bürger einen Vorschlag machen.<br />
Nehmen Sie doch - MICH!<br />
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Meine Qualifikationen:<br />
Ich habe keinerlei Beraterverträge oder Firmenbosse als Freunde.<br />
Ich bin so ehrlich, wie es nur geht...behaupten Freunde, die alle keine Unternehmer sind.<br />
Beruflich gesehen habe ich einen akademischen Abschluß, ein Diplom mit der Note 1. Meine Diplomarbeit hat dabei alles ordentlich zitiert und nichts abgekupfert.<br />
Außerdem gehöre ich nicht irgendeiner Partei an, schon gar nicht der FDP. So gesehen bin ich also überparteilich.<br />
Deutscher bin ich natürlich auch und sogar politisch interessiert. Das heißt, ich kenne die allgemeinen Vorgänge in unserem Staat und auch außenpolitisch besitze ich hinreichende Kenntnisse. Ich weiß z.B., dass Warschau die Hauptstadt von Polen ist und das man Afrikaner lieber nicht mit "liebe Neger" begrüßt.<br />
Da ich fast immer schwarz trage, bin ich stets elegant gekleidet. Einen Hang zu Auftritten in Fernsehshows wie der Rest der DSDS-Generationen habe ich nicht. Dafür kann ich Englisch. Meine absolut originale und nicht plagiierte Diplomarbeit habe ich sogar in dieser Sprache abgefaßt.<br />
Eloquent bin ich außerdem auch - ich kann garantiert genauso faseln wie jeder andere Politiker und das sogar noch mit Inhalt füllen.<br />
Und Urlaub mache ich am liebsten in Deutschland, womit Ausflüge in südländische Luxusvillen flach fallen.<br />
Im Übrigen gehe ich immer wählen und bin damit absolut geeignet, als Vorbild in Sachen Demokratie zu dienen. Über meinen Blog wirke ich darüber hinaus an der Meinungsbildung in diesem Lande mit, wenn auch nur zu 0,00...denken sie sich noch ein paar Nullen...1 %.<br />
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Sie sehen also, ich bin absolut für dieses Amt qualifiziert. Als ein Mann mitten aus dem Volke, von durchschnittlicher Figur etc. bin ich außerdem auch wirklich repräsentativ für dieses Land...naja, zumindest für die männliche Hälfte.<br />
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Mit freundlichen Grüßen und der Hoffnung auf eine positive Antwort,<br />
Pirat [in der echten Mail steht da natürlich mein bürgerlicher Name]<br />
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Soeben habe ich das abgeschickt. Ich hoffe es wird als aufrichtige Anteilnahme eines Bürgers gewertet. :)Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-89604281103724920812012-02-09T19:38:00.001+01:002012-02-10T01:04:33.608+01:00ACTAJa, heute mal ein schlichter Titel XD<br />
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Heute fragte mich meine Bordfotografin, die gute Motzi, ob ich am Samstag mit zu einer Demo in Köln komme. Es handelt sich um eine Demo gegen ACTA, dem Anti-Counterfeiting Trade Agreement. Nähere Infos zur Demo auch hier bei Facebook:<br />
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http://www.facebook.com/events/207644835998103/<br />
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ACTA wird seit einigen Wochen heiß diskutiert. Einige Hintergrundinfos dazu finden sich u.a. bei <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Anti-Counterfeiting_Trade_Agreement">Wikipedia</a>. Die Proteste gegen diesen Vertrag sind auch nicht auf Köln oder gar Deutschland begrenzt, wie z.B. der <a href="http://www.focus.de/digital/internet/demonstrationen-am-samstag-acta-abkommen-bringt-netzgemeinde-auf-barrikaden_aid_711591.html">Focus</a> berichtet.<br />
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Die Anfrage von Motzi mußte ich leider abschlägig bescheiden. Der Pirat hat Grippe und der wird ein Tag bei kaltem Winterwetter auf einer Demo nicht so gut tun (oder eben doch, was mir aber nicht gut täte).<br />
Davon unabhängig, hab ich mir natürlich so meine Gedanken gemacht. ACTA ist das nächste große Gefecht darum, festzulegen, wie wir online und im Bezug auf den Umgang mit geistigem Eigentum leben wollen. Die Grabenstellungen dabei sind klar definiert, wie zuvor auch schon, als es um Sperrung von Kinderporno-Seiten ging. Nur ist das Schlachtfeld diesmal wesentlich weniger abgegrenzt, da es nicht nur um Kinderporno-Seiten geht. Es geht um alles. Um die Inhalte des gesamten Internet. Die Staaten, die das ACTA-Abkommen aushandelten, und viele Wirtschaftsvertreter sehen das Ganze eher aus der Sicht: Es muß Recht und Ordnung herrschen, vorzugsweise, damit bei uns der Dollar fließt. Wer dagegen ist, ist ein weltfremder Hippie, der ja sowieso nicht seinen Beitrag leisten und partout nicht einsehen will, daß es so etwas wie illegales Verhalten gibt, daß es auch im Internet regeln gibt. Die Gegenseite - darunter viele Bürgerrechtsgruppen, die Piratenparteien in Europa, Globalisierungskritiker, die wahrscheinlich überwiegende Mehrheit der Internetnutzer - sieht ACTA als weitere große Verschwörung, den Bürger zu entmachten, uns zu überwachen, den freien Informationsaustausch im Netz zu unterbinden und - im schlimmsten Fall - die Demokratie abzuschaffen. Und überhaupt geht dann das Internet und damit die Welt unter.<br />
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Entsprechend sind die Demos mit den Guy Fawkes-Masken - derzeit etwas inflationär benutzt - ein längst bekanntes Ritual, ebenso wie vieles andere auch. Es werden Reden geschwungen werden, denen die Mächtigen nur in seltenen Fällen zuhören werden. Das Polen, Tschechien oder Lettland den Vertrag nicht ratifiziert haben, wird ihn vermutlich nicht aufhalten und ist höchstens ein symbolischer Sieg. Höchstens wird das Ganze dadurch verzögert. Die Regierungen interessiert so eine Debatte meist nur in Hinblick auf kommende Wahlen. Die größte Chance ACTA in der EU zu verhindern, wäre ein weiterer Zuwachs der Stimmen für die Piratenparteien in den nächsten Wahlen überall. Und dieser Zuwachs müßte sich halten: Sobald die Piraten wieder weniger gewählt werden und das Thema von der Agenda verschwindet könnten die Regierungsparteien ACTA wieder hervorholen und eben später ratifizieren. Die Demos werden für die Regierungen nur dann interessant, wenn sich die dort bekundeten Meinungen auch im Wahlverhalten niederschlagen. Da darf man wohl gespannt sein.<br />
Die Teilnahme an der Demo ist zuvorderst gut für das eigene Gefühl, etwas "getan" zu haben.<br />
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Davon unabhängig illustriert das Ganze aber ein kommunikatives Problem: Das Unverständnis beider Seiten darüber, worüber der andere eigentlich redet. Genauso wenig wie jeder Internetnutzer ein kleiner krimineller Hippie ist, ist jeder Befürworter von ACTA ein reaktionärer Faschist, der den Menschen ihr Netz wegnehmen will. Für beide Sichtweisen gilt: Am Ende wird selten etwas so heiß gegessen wie gekocht.<br />
ACTA gibt es in dieser Form vor allem auch deshalb, weil es erst jetzt, wo es akut wird, wahrgenommen wurde, auch von der Netzgemeinde und vielen Organisationen. Verhandelt wird darüber aber schon seit Jahren. Die Regierungen und die Wirtschaft haben eindeutig versäumt, Vertreter der bürgerlichen Bewegungen im Netz (um es mal so zu formulieren) einzuladen und konstruktiv mitarbeiten zu lassen. Aber die Kritikerseite hat auch versäumt und zwar jahrelang, genau eine solche Beteiligung einzufordern bzw. auch mal: anzubieten.<br />
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Das Internet bietet gigantische Chancen. Nicht alle wurden bisher genutzt. Es bringt aber auch Risiken und Probleme mit sich. Wie alles im Leben. Fragen des Urheberrechts gehören z.B. dazu. Oder die Kinderporno-Seiten. Usw. Das Internet verlangt dafür eigentlich nach neuen Lösungen und Lösungskonzepten. Regierungen und Wirtschaft haben darauf bisher vor allem aber mit Konzepten aus der alten Welt ohne Internet reagiert. In der Umsetzung dann bedeutet das oft, einen Verlust von schätzen gelernter Freiheit bei den Internetusern - und der Aufschrei ist da. Zumal immer der Pauschalverdacht mit dabei ist, auf beiden Seiten.<br />
Das Ergebnis ist eine verfahrene Situation der Debatte, was dadurch verschärft wird, daß die Kritiker von ACTA und Befürworter von möglichst viel Freiheit im Netz zu selten bis gar nicht an die Gegenseite mit eigenen komplett durchdachten Vorschlägen für Lösungen und Lösungskonzepten herangingen (einige Vorschläge in der Kinderporno-Debatte um Zensursula waren da eine glorreiche Ausnahme). Man hat sich ja eigentlich nie an einen Tisch gesetzt. Dabei wäre das bitter nötig, denn das Internet gehört, wenn es denn allen gehören soll, auch den Befürwortern von ACTA und anderen Reglementierungen. Beide Seiten sollten anerkennen, daß die jeweiligen Ansichten durchaus berechtigten Sorgen des jeweils anderen entspringen. Und dann über Lösungen reden und verhandeln. Dabei sollte auch die Internetgemeinde akzeptieren können, daß nicht alle ihre Vorschläge eins zu eins umgesetzt werden, bei Verhandlungen muß am Ende jeder Abstriche machen (normalerweise).<br />
Die Alternative ist weiterhin der bereits bekannte, eventmäßige Kleinkrieg, bei dem auf Dauer ein Patt herauskommt, daß die Wirtschaft viel Geld und den einfachen Bürger in einigen Fällen womöglich tatsächlich seine Freiheit kostet. Und zwar solange, bis die älteren Garden aus den Entscheidungsgremien komplett abgetreten sind und die Generation, die seit ihrer Geburt mit dem Internet in seiner jetzigen Form aufgewachsen ist, in die Entscheidungsgremien aufgerückt ist.<br />
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Es darf jeder durchrechnen wie lange das dauert. Wollen wir wirklich so LANGE warten?<br />
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In diesem Sinne,<br />
euer PiratEdelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-35563122243359518322012-02-01T21:01:00.000+01:002012-02-01T21:01:14.026+01:00Der nächste Krieg kommt. Bestimmt.Hat jemand in letzter Zeit mal aufmerksam die Nachrichten aus dem Nahen Osten verfolgt? So in den letzten Wochen und Monaten?<br />
Noch letztes Jahr um diese Zeit hingen wir alle an den Fernsehbildschirmen und verfolgten das, was inzwischen der Arabische Frühling heißt. Derzeit ist dieser in einer depressiv-regnerischen Phase: In Tunesien dümpelt die Revolution in Normalität vor sich hin, in Libyen ist die Lage immer noch instabil, in Ägypten scheinen die Militärs die Macht nicht wieder abgeben zu wollen, im Jemen konnte sich Saleh doch halten und in anderen arabischen Staaten hat sich die Sache schlicht fürs erste verlaufen. Und in der hiesigen Berichterstattung ist das Thema doch wieder sehr zurückgedrängt worden. Die Scheidung von Heidi Klum war neulich wichtiger.<br />
Der einzige Staat, der noch Reden von sich macht, ist Syrien. Allerdings nicht mehr unter der Überschrift "Arabischer Frühling", sondern der Überschrift Bürgerkrieg.<br />
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Es ist in der Tat scheinbar zum Verzweifeln: Ähnlich wie in Libyen setzt der Diktator in Syrien - Assad - darauf, schlicht alle Opponenten einzukerkern und/oder zu töten. Soweit der einfache Teil. Der Rest ist kompliziert.<br />
Es fängt schon damit an, daß unübersichtlich bleibt, noch unübersichtlicher als in Libyen, wer in Syrien eigentlich die Opposition ist. Zunächst schien diese bürgerlich zu sein, inzwischen gibt es militärische Einflüße durch desertierte Offiziere und Soldaten. Aber auch Islamisten brüsteten sich neulich damit, Einfluß nehmen zu wollen, wie der SPIEGEL online berichtete.<br />
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Noch vertrackter ist die außenpolitische Lage. Nach der hiesigen Berichterstattung stellt die sich etwa so da:<br />
Die EU und die USA möchten Sanktionen gegen Assad verhängen. Einen militärischen Einsatz wünschen sie bisher - offiziell zumindest - nicht. Die Arabische Liga ist höchst verstimmt, wünscht ebenfalls Sanktionen und hat eine Beobachtermission in Syrien neulich erst abgebrochen. Man wünsche das Töten zu beenden. Heißt es. Die Exilführung der Hamas in Damaskus sucht derzeit wegen der dortigen Unruhen einen neuen Standort für ihren Sitz. Und Russland ist der einzige Staat, der noch offen der syrischen Regierung die Stange hält und nicht nur Sanktionen ablehnt, der <a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,812741,00.html">Außenminister weigert sich sogar mit seiner US-Kollegin zu sprechen</a>.<br />
Das interessanteste war vor ein paar Wochen eine Überlegung aus Katar, man könnte ja Truppen in Syrien einsetzen...arabische wohlgemerkt. Seitdem ist das Verhältnis in der Region doch recht unterkühlt.<br />
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Doch die wirklichen Motivationen der Handelnden werden kaum kommuniziert. Denn mit offenen Karten spielt niemand. Am ehesten vielleicht noch Russland, das erst kürzlich Kriegsschiffe auf Freundschaftsbesuch in syrische Häfen schickte. Russland ist ganz offensichtlich nicht gewillt, seinen letzten wirklichen Verbündeten in der Region aufzugeben - egal wieviel Blut der an den Händen hat. Dahinter könnte auch der Gedanke stecken, das man bitte noch sichere Häfen im Mittelmeer haben möchte. Und natürlich einen treuen Käufer russischer Waffen. Aus Russlands Sicht ging durch Gaddafis Sturz ein Markt verloren, die großen Gewinner des libyschen Krieges durften westliche Waffenhersteller sein. Gleiches gilt für andere Wirtschaftssektoren. Im Nahen Osten hat Russland eigentlich nur noch zwei gute Kunden für hochtechnisierte Güter - Syrien und Iran.<br />
Die beiden sind sowieso miteinander verbandelt. Ein Schelm, der böses dabei denkt.<br />
Der Westen dagegen - inklusive der USA - scheut einen höheren Einsatz an Sanktionen nicht aus grundsätzlicher Friedfertigkeit, sondern schlicht aus Schwäche. Die Krise im Euro-Raum und die wirtschaftlichen Probleme in den USA lassen einen weiteren Krieg unattraktiv erscheinen. Zusammen mit der verbreiteten Antipathie in den jeweiligen Bevölkerung einen neuen Krieg zu führen ist das eine Mischung, die die Entscheidung zum Waffengang (vorerst) verhindert. Es wäre nicht kommunizierbar, mangelnder Rückhalt wäre für die Wiederwahl der regierenden Parteien nicht gut - die müssen grade in der EU schon genug darum bangen wegen der Eurokrise. Umso dringender braucht man Sanktionen als Feigenblatt. Und hofft, daß die Staaten der Region das regeln, während man sich auf die Abwicklung von Afghanistan und die Einschüchterung Irans konzentriert. Sorry, aber ist so.<br />
Damit sind wir bei der Arabischen Liga. Die angeblich das Töten beenden will. Als wenn die Arabische Liga ein Hort von Menschenfreunden wäre. Schon vergessen? Vor einem Dreivierteljahr etwa, haben Streitkräfte der Arabischen Liga, vor allem Saudi-Arabiens, Bahrain dabei geholfen, den eigenen kleinen Aufstand niederzuknüppeln. Es ist schwer vorstellbar, daß die Scheichs auf einmal den Schutz von Leben für sich entdeckt haben. Es ist eher wahrscheinlich, daß handfeste strategische Interessen hinter der Fronthaltung gegen Assad stehen. Eine Schwächung des Assad-Regimes (oder gar seine Ersetzung) wäre für die Golfstaaten von Interesse, da damit indirekt Iran geschwächt würde. Nicht umsonst war es Katar, wo die Idee einer Intervention erstmals aufkam - ein kleiner Golfstaat, der mißtrauisch Iran auf der anderen Golfseite beobachtet. Bisher war Katar unter dem Schutz der USA, aber die USA sind nach Irak und Afghanistan eher geschwächt. Deshalb rüsten auch andere Golfstaat derzeit lieber selbst auf, anstatt sich auf die Schutzmacht allein zu verlassen.<br />
Nicht umsonst eskalierte die diplomatische Lage mit Iran gerade jetzt, parallel zum Konflikt in Syrien. Die Drohung einer Blockade der Straße von Hormuz war wahrscheinlich nicht nur an den Westen adressiert, sondern auch an die arabischen Staaten - quasi eine Drohung mit einer zweiten Front. Es wurde nicht ausgesprochen, kann aber angenommen werden.<br />
Auffallend wer bisher den Mund weitestgehend hielt: Israel. Israel hat aus den Geschehnissen in Ägypten die Erfahrung gezogen, daß man diesmal besser kein Öl ins Feuer gießt. Aber man kann sicher sein, daß Israel im geheimen längst Planspiele entwickelt hat, um auf jede Eventualität im Fall Syrien reagieren zu können.<br />
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Die Sache ist ja in der Tat so: Wer jetzt etwas falsches sagt oder tut in Sachen Syrien kann den nächsten Krieg auslösen. Doch hat Syrien mit Iran und der Hamas im Gegensatz zu Gaddafi Verbündete. Das könnte einen eventuellen Krieg um die Macht in Syrien eskalieren und ausweiten.<br />
Bei den bisherigen Entwicklungen ist zu befürchten: Der nächste Krieg kommt. Bestimmt. Und wahrscheinlich bricht er in Syrien aus. Die für uns Deutsche wichtige Frage wird dann sein: Wird der Westen teilnehmen und wenn ja, in welcher Form. Da die Stabilität einer für Europa und den Westen wichtigen Region auf dem Spiel steht, auch - aber nicht nur - wegen der Ölversorgung, muß man sich dann auch in Deutschland der Tatsache stellen, daß man sich kaum ganz raushalten kann.<br />
Es wäre zu hoffen, daß die Bundesregierung insgeheim dafür bereits Debatten führt, um überhaupt einen Plan zu haben. Schlecht ist aber, daß das Thema noch gar nicht öffentlich diskutiert wird - weder im Bundestag, noch in den Medien, etwa den Polittalkshows. Und das nicht aus vernünftigen außenpolitischen Gründen, sondern aus Feigheit vor dem Wähler. Angesichts der schlechten Umfragewerte der FDP und der Affäre um Wulff, die die schwarz-gelbe Mehrheit bedrohen, möchte es sich die Regierung vermutlich nicht leisten, ein so gehaßtes Thema wie das Thema Krieg schon wieder öffentlich anpacken zu müssen. Die gesammelte Ablehnung der Bevölkerung wäre sicher.<br />
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Sollte man in Westerwelles Außenamt und im Verteidigungsministerium aber wirklich noch nicht zu dem Thema Überlegungen angestellt haben, wäre dies zutiefst erschreckend und kurzsichtig.Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-90912551968786725492012-01-15T23:13:00.000+01:002012-01-15T23:13:43.669+01:00Klein Asmos HaremAlso mal was in eigener, männlicher Sache. Manchmal fühle ich mich etwas verarscht.<br />
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Unser Hauptsklave in der Taverne, der Kleine Asmo, hat einen unheimlichen Schlag bei Frauen. Fast jede Frau fliegt total auf ihn und reagiert mit einem quietschenden "Och ist der süüüüüüüß!" auf ihn. Er hat keinen Waschbrettbauch und kein Kindchenschema - finde ich jetzt - und sieht aus wie ein verschrumpelter kleiner pinker Dildo.<br />
Aber die Frauen stehen drauf. Ich frag mich inzwischen warum.<br />
Also so psychologisch ist das sicherlich eine interessante Frage. Liebe Frauen, warum?<br />
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Für alle, die das noch nicht ganz realisieren, hier nochmal ein Bild von ihm:<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiu_wAxboQWKUf_rv4x5DsNkkGcqVK3exZb82B9vyLZM01IfflJtx6eiC3CwgX-4TcI16kmkl2Vg3U6pGf9J4ugApgY_xlC3hhjGpdL8JFJtEElXVAAniN2j8098G9ljQEgXKJ7SZJSNBc/s1600/Asmo-urlaub.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiu_wAxboQWKUf_rv4x5DsNkkGcqVK3exZb82B9vyLZM01IfflJtx6eiC3CwgX-4TcI16kmkl2Vg3U6pGf9J4ugApgY_xlC3hhjGpdL8JFJtEElXVAAniN2j8098G9ljQEgXKJ7SZJSNBc/s320/Asmo-urlaub.JPG" width="320" /></a></div><br />
Nicht über den Text wundern. Das Bild hing er an seine Stubentür, als er Urlaub hatte. Seitdem hängt es als Zierde in der Taverne.<br />
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Also liebe Damen: Muß ich mir so ne Pimmelmütze aufziehen oder woran liegt Klein Asmos Schlag bei Frauen?Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-39382530240232494282012-01-08T21:05:00.000+01:002012-01-08T21:05:41.551+01:00Alle sind rechts. Natürlich.Wie einige aufmerksame Leser meines Blogs vielleicht schon bemerkt haben - der gute alte Pirat ist Grufti, ein Vertreter der sogenannten Schwarzen Szene.<br />
Die schwarze Szene war immer mal wieder betroffen von Versuchen rechten Gesocks, sie zu unterwandern. Die gab es immer wieder, weil es in der Tat ja einfache Ansatzpunkte dafür gibt: Junge Rechte hören manchmal ähnlich klingende Musik, manche Styling-Geschichten überschneiden sich. Die schwarze Szene ist deshalb aber nicht rechts und sie hat mit diesen Vereinnahmeversuchen genauso zu kämpfen wie die Metal-Szene und andere Bereiche der rocklastigen Subkulturen. Wer da mal was tiefer gräbt wird z.B. auf den Zillo-Skandal in den 90ern stoßen oder auf Vorwürfe gegen verschiedene Bands, die mal mehr (die Onkelz in ihrer Frühphase - ja, so differenziert seh ich das inzwischen) und mal weniger (Kirlian Camera - ein paar kokettierende Zitate machen noch keinen Nazi) zutreffen.<br />
<br />
Selber mußte ich schon in diversen Gruftiforen verirrten rechtslastigen Deppen entgegentreten und ihre Argumentation auseinandernehmen um sie zu demaskieren und zu vertreiben. Die große Masse der Menschen in der schwarzen Szene (> 95 % würde ich sagen) ist aber alles andere als rechts. Die meisten sind eher links, viele eher mittig politisch gesehen. Auf jeden Fall sind alle sehr freiheitlich denkende Menschen.<br />
<br />
Umso mehr regt es mich auf, wenn ich dann so einen grandiosen Schund wie das hier lese:<br />
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http://linksunten.indymedia.org/node/42329<br />
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In praktisch allen dort aufgelisteten Läden verkehre ich auch oder verkehrte ich (der ein oder andere hat inzwischen geschlossen). Nach der Logik der werten Antifa und Konsorten bin ich damit dann wohl rechts.<br />
Es ist ja so wunderbar, wenn man Schablonendenken hat, ne?<br />
Ein in dem Artikel erwähnter DJ ist auch nach meinem Urteil deutlich zu rechts. Aber von der persönlichen Ansicht des DJs direkt auf alle Partygäste zu schließen - ich war auf seiner Party selber nicht, kenne aber viele, die da waren - ist mehr als...sagen wir großzügigst über einen Kamm geschoren. Den meisten sind seine persönlichen Ansichten schlicht egal, weil er sie im persönlichen Umgang nicht jedem gegenüber zum besten gibt. Ich würde niemandem sagen: Geh auf seine Party nicht, sonst bist Du ein Nazi. Denn alle zitierten Läden werden auch vom Ordnungsamt kontrolliert und zumindest in Köln lauert es da nur auf Auffälligkeiten. Auf der Party wurde Neofolk gespielt, ja, aber die Musikrichtung ist nicht per se rechts. So ein Schwachsinn.<br />
<br />
Die Antifa sollte vielleicht den Radius ihres Horizontes mal von der Null, die sie ihren Standpunkt nennt, wegbewegen, vielleicht würde sie dann auch mal einen Blick auf die Realitäten gewinnen. Auch Leute mit rechten Ansichten durfen Parties veranstalten, solange sie dabei gegen kein Gesetz verstoßen. Solange sind ihre Ansichten ihr privates Bier. Das gilt schließlich auch für stalinistische Ansichten. Das muß keinem Gefallen, aber die Kriegsrhethorik online ist da völlig fehl am Platze. Erst recht kann man nicht auf alle Gäste schließen. Oder gar die ganze Subkultur. Menschenhatz auch auf Rechte ist - so gut ichs manchmal verstehen kann - genauso Menschenverachtung und falsch wie das Menschenbild der Nazis. Damit wird niemandem geholfen, aber der Freiheit geschadet.<br />
Wichtiger wäre, daß die Leute im ganz normalen Alltag klar stellen und zeigen, daß sie von Rassismus etc. nix halten. Nicht am Stammtisch oder indem man Menschenfeindlichkeit auf andere in tätlichen Angriffen und Hetzereien manifestiert.<br />
Und anstatt dauernd Front gegen eine der freiheitlichsten Subkulturen in unserem Lande zu machen (ich erinnere da an Antifa-Übergriffe auf dem Wave-Gothik-Treffen in Leipzig vor drei Jahren, z.B.), hätte die Antifa vielleicht besser mal die rechtsradikalen Terroristen aus Zwickau im Auge behalten sollen. Aber die sind den selbsternannten antifaschistischen Inquisitoren ja auch genauso durch die Lappen gegangen wie dem Verfassungsschutz. Kein Wunder, wenn man dauernd unbescholtenen Mitmenschen hinterhergeiert.<br />
<br />
Und solange sich das nicht ändert, mit Verlaub, könnten wir bitte die radikalen Linken endlich mit den radikalen Rechten ins selbe Stadion sperren und warten bis sie sich selber gegenseitig umgebracht und eingekriegt haben? Ich hab nämlich von beiden Fraktionen die Nase gestrichen voll.<br />
Ins Gehirn geschißen wurde offenkundig beiden Seiten, und für mich teilen sie das selbe menschenverachtende Weltbild, nur mit unterschiedlichem Etikett dran. Das ganze Ideologiegeschwurbel zur Unterscheidung ist doch nur ein Feigenblatt, zum Teufel nochmal.<br />
<br />
Die Tavernen-Crew jedenfalls ist weiterhin für die Freiheit, mehr Durchblick und gegen tunnelverblickten unfreiheitlichen Unsinn!Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-79850875451873713732011-12-31T03:30:00.000+01:002011-12-31T03:30:15.945+01:00Guten Rutsch!Und wieder einmal ist es so weit - das eine Jahr endet, das andere beginnt.<br />
Es ist die Zeit der Jahresrückblicke...bei allen. Nicht bei uns! Bei uns gibt es den Vorblick. Bitte schön!<br />
<br />
Januar:<br />
Bundespräsident Wulff erklärt, daß auch seine Frau nur ein Geschenk eines befreundeten Wirtschaftsbosses war. Daraufhin wird ein Ermittlungsverfahren gegen VW wegen Menschenhandels eingeleitet.<br />
<br />
Februar:<br />
Im Iran fliegt auf, daß Ahmadinedschad ein jüdisches Zwillingspärchen als Geliebte hat. Er selber dazu: "Das sind natürlich nur imperialistische Gerüchte. Die beiden sind zumindest Christen!"<br />
<br />
März:<br />
Erster verspäteter Schneesturm des Jahres - das deutsche Bahnnetz wird überrascht und kollabiert.<br />
<br />
April:<br />
Eine neue Seuche geht um, offenbar übertragen von Sonntagsbrötchen. Sie führt unter anderem zu blitzartigen Denkanfällen, die vor allem Politikern Sorgen machen: "Wir befürchten nicht wiedergewählt zu werden."<br />
<br />
Mai:<br />
Somalische Piraten entern ein deutsches Kreuzfahrtschiff und funken nach Berlin an die Piratenpartei ihre Aufnahmeanträge.<br />
<br />
Juni:<br />
Michael Ballack begeht Selbstmord. Er hatte einen Pickel auf seiner Wange entdeckt.<br />
<br />
Juli:<br />
Angela Merkel gibt zu: Sie ist weder Frau noch Mann, sondern war Blockflöte. Die einsetzende Staatskrise führt zu Neuwahlen im September.<br />
<br />
August:<br />
Das Sommerloch schlägt wieder zu - mit Schlaglöcher in Wixhausen und Fucking ist zu rechnen!<br />
<br />
September:<br />
Die Neuwahlen in Deutschland. Die Piraten bekommen 99 % und die Dark Tavern wir das neue Bundeskanzleramt.<br />
<br />
Oktober:<br />
Herbstsaison. Blätter fallen und Aktienkurse werden gelb und rot.<br />
<br />
November:<br />
Israel beantwortet den Verbalterror der Iraner mit Terror - und schiebt seine Gemeinde ultraorthodoxer Juden nach Teheran ab.<br />
<br />
Dezember:<br />
Natürlich geht die Welt unter. Danach taucht sie wieder auf.<br />
<br />
Also, alles geklärt, oder? Guten Rutsch ins neue Jahr 2012 und rutscht nicht aus!Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-56345715612906103842011-12-18T23:58:00.000+01:002011-12-18T23:58:10.204+01:00Aber, aber, Herr Bundespräsident!Nun ist es also passiert!<br />
Unser Bundespräsi Herr Wulff, kaum hatte man sich an ihn gewöhnt, ist ins Zwielicht geraten. Eine geerbte Tankstelle, Geld von befreundeten Unternehmern, zur Verfügung gestellte Urlaubsdomizile...meine Güte!<br />
Die Empörung ist wie üblich groß. Öffentlich zerreißen sich nun alle Medien das Maul und natürlich sind sich alle einig, daß das ja nicht geht, dermaßen unmoralisch ist und - natürlich - die Bodenhaftung des Herrn Wulff ist für den Arsch. Das ist dann immer der finale Vorwurf: Der Mensch hat die Bodenhaftung verloren.<br />
<br />
<br />
Ob das alles legal ist - muß sich zeigen. Sollte ein Politiker Konsequenzen aus sowas ziehen? Vielleicht. Aber mangelnde Bodenhaftung? Ich provoziere mal damit: Der Mann hat sich damit als Mann des Volkes qualifiziert. Denn ähnlichen Unsinn, daß man sich als redlich wähnt und dabei seine moralischen Maßstäbe mal eben biegt oder zur Seite legt, wenns dem eigenen Spaß dient, bringen wir alle. Jeder normale Bürger. Tagtäglich.<br />
Das fängt an bei dem treusorgenden Ehemann, der sich dann aber doch vom Kumpel mal zum Bordellbesuch bequatschen läßt. Bei dem eigentlich ehrlichen Menschen, der dann doch schwarz Bahn fährt.<br />
Geht weiter bei den Frauen, die sich furchtbar aufregen würden, wenn ihre Kerle sie mit anderen Frauen bescheißen würden - dann aber mit vergebenen Kerlen in die Kiste steigen. Und natürlich auch bei den fleißigen Mitarbeitern, die wie selbstverständlich Geräte auf der Arbeit für private Angelegenheiten nutzen - Kopierer, Drucker etc. (ich gebe offen zu: Hab ich auch schon).<br />
Es ist genauso die selbe Kategorie wie das, was Herr Wulf gemacht hat. Nur einige Größenordnungen kleiner, weil man sich natürlich in anderen sozialen Gefilden bewegt. Die Beispiele ließen sich fortsetzen. Es sind Begebenheiten in der Grauzone von absolut richtig und absolut falsch, in einigen Fällen geduldet und für normal gehalten, in anderen nicht.<br />
Nur immer wenn es um einen selbst geht, will man daran nix finden.<br />
Aber wenn es ein Politiker macht, ist das natürlich der Untergang des Abendlandes.<br />
<br />
Wenn Herr Wulffs Fall unserer Gesellschaft was bringen sollte, dann finde ich wäre es eine Diskussion über diese kleinen nicht ganz moralischen/ nicht ganz legalen Fehltrittchen von uns allen.<br />
Denn es wird Wulff gehen wie uns allen: Er wird sich NICHTS dabei gedacht haben.<br />
<br />
In diesem Sinne,<br />
PiratEdelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-57422278763045747002011-12-10T22:44:00.000+01:002011-12-10T22:44:45.601+01:00Statement zur WeltlageNa, habt ihr mich vermißt?<br />
<br />
Ich hab viel gearbeitet, aber natürlich trotzdem meine Gedanken zur Welt im allgemeinen und besonderen nicht abgeschaltet. Ja, ich hab alles mitgekriegt.<br />
<br />
Das Trauerspiel der Euro-Rettungsversuche nach dem try-and-error-Verfahren, wobei der Bürger über kurz oder lang das Error zur tragen haben wird, ist mir leider auch nicht erspart geblieben. Damned. Bald sind wir alle Griechenland, oder? Und dann kolonisieren uns die Chinesen.<br />
<br />
Aber wer weiß, vielleicht steuern die Iraner ja schon bald unsere Börsenkurse fern, nachdem sie schon eine US-Drohne gehackt haben wollen. Wobei ich ja eher glaube das war ein verdeckter Waffendeal. Hat jemand mal den Kontostand des Pentagon überprüft? Oder des Herstellers?<br />
<br />
Ach ja, die Welt steuert auf spannende Zeiten zu. Für 2012 durfen wir bestimmt mit einigem rechnen. Na gut, Gaddafi ist tot, aber wir haben ja immer noch Assad. Der wird schon lange genug durchhalten, bis wir einen neuen Komiker gezüchtet haben. Befürchte ich. Kann den nicht endlich jemand erschießen? (ja, ich hab nix gegen Tyrannenmord).<br />
<br />
Die heimische Lage hier in der Taverne ist übrigens die, das Klein Asmo endlich wieder arbeitet, nachdem er seinen Protest über die neuesten Umbaumaßnahmen aufgegeben hat....moment, er will grad was.<br />
<br />
<i>Chef, da sind komische Typen vor der Tür. Tragen Schlapphüte.</i><br />
Dann schick sie weg! Ist bei uns gegen den Dresscode! <br />
<i>Sie sagen aber, sie wollten Verbindung aufnehmen!</i><br />
Hör mal, ich hab schon mit Dir Verbindung zu Außerirdischen. Da brauch ich nicht noch mehr Gestalten von einem anderen Planeten, der uns beschützen will oder so. Kapiche?<br />
<i>Is ja gut, ich schick sie weg.</i><br />
<br />
So, wieder da...wo war ich...ach ja...ich quatsch grad mit meiner besseren Hälfte darüber, daß sie das Team hier verstärkt. In dem Falle verbreitern wir unser Angebot eventuell um Strickkurse. Mal sehen!<br />
Bis bald und dann gibts auch wieder ausführlicher Polemiken zu Gott, Goth und der Welt :)<br />
<br />
Yoho, euer PiratEdelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-13351757362369232102011-12-06T00:53:00.000+01:002011-12-06T00:53:33.598+01:00AuferstandenJa, ich weiß - es war lange ruhig. Die Taverne hatte nur sporadisch offen, lange gar nicht.<br />
<br />
Und das tut mir leid. Sehr sogar. Es ging nicht anders.<br />
Das Leben des Piraten war - mal wieder - in Umwälzung!<br />
Das umfaßte neue Arbeit, neue Gefährtin an seiner Seite, neue Wohnung.<br />
Eigentlich alles ganz wunderbar, nur erstmal zeitraubend.<br />
<br />
Aber nun dieser Tage wird es weitergehen. Es gibt große Pläne zum Ausbau. Und Klein Asmo juckt es auch schon wieder in den Fingern, Leute rauszuwerfen und Musik aufzulegen. Die ersten Beiträge nehmen grad in meinem Schädel Gestalt an.<br />
<br />
Ihr habt doch nicht etwa gedacht, ihr wärt mich los - oder? XDEdelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-42036534112242054092011-08-30T23:43:00.000+02:002011-08-30T23:43:54.375+02:00Der Deutsche is ja nen bissel schizo...Einer meiner absoluten Lieblings-Kabarettisten, Volker Pispers, stellte ja schon vor geraumer Zeit fest:<br />
Der Deutsche is ein bissel schizo....früher hätte man gesagt: Der Deutsche hängt sein Fähnlein gern in den Wind.<br />
<br />
Das läßt sich dieser Tage mal wieder wunderbar beobachten. Und zwar am Libyen-Einsatz zusammen mit Herrn Westerwelle.<br />
Man erinnere sich: Auf Westerwelles Betreiben und Frau Merkels Zuschauen hin hielt sich Deutschland komplett aus der Sache raus (na gut, 11 Deppen haben bei der Zielauswahl geholfen...ein lauer Bürojob). Ebenso erinnere ich mich, daß das im Frühjahr eine deutliche Mehrheit von deutlich über 60 % in den Umfragen für eine gute Idee hielt.<br />
Jetzt wird genau dieser Kurs Westerwelle zum Strick gesponnen und eine überwältigende Mehrheit ist daraus resultierend für seinen Rücktritt. Denn auf nun, ein halbes Jahr später, steht der Einsatz der NATO vor seinem erfolgreichen Abschluß und plötzlich wollense ja alle auf der Seite der Sieger sein, ne?<br />
<br />
Liebes deutsches Volk - hallo geht's noch? Es ist ein so typisches Phänomen, daß es ja auf einmal schon immer alle gewußt haben wollten.<br />
<br />
Ich kann darüber nur den Kopf schütteln.<br />
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Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com4tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-62317849148586317892011-08-24T22:57:00.000+02:002011-08-24T22:57:55.244+02:00Todestag von Sophie LancasterDas Tavernenteam gedenkt heute - Sophie Lancaster.<br />
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Die meisten (oder alle?) Leser werden jetzt fragen: Sophie - WER?<br />
<br />
Sophie Lancaster war eine 20jährige Studentin in Lancashire und zusammen mit dem ein Jahr älteren Robert Maltby. Beide waren Gothics, in Deutschland auch schonmal Gruftis genannt.<br />
Am 24. August 2007 wurden die beiden in einem Park von zwei halbstarken Schlägern angegriffen. Zuerst Robert, dann auch Sophie als sie versuchte ihn zu verteidigen.<br />
Beide wurden anschließend schwer verletzt eingeliefert.<br />
Robert überlebte. Sophie nicht. Sie verstarb im Krankenhaus.<br />
<br />
Das klingt erstmal nach einem Vorfall wie er oft vorkommt. Das besondere: Die Täter gaben bei den polizeilichen Vernehmungen ganz amtlich an, daß ihr Angriff erfolgte, weil die beiden jungen Leute Gothics waren. Der Haß auf eine andere Subkultur war Motivator.<br />
<br />
Klingt bizarr? Zugegeben, gewisse Ressentiments zwischen verschiedenen Subkulturen, meist eher augenzwinkernd, manchmal nen Ticken ernster, hat es schon immer gegeben. Gruftis und Hiphoper waren noch nie die Leute, die sich gegenseitig sonderlich lieb hatten. Aber in den letzten Jahren hab ich selber - selbst bekennender Gothic, was meint ihr warums DARK Tavern heißt - immer mal wieder den Eindruck, daß die Leute sich auch bei uns in Deutschland denken: Gut, man darf keine Homosexuellen, Religionen und Ethnien mehr offen diskriminieren, weil gibt ja Gesetze dagegen inzwischen...aber es gibt ja immer noch Subkulturen. Und wenn die dann noch, wie die Schwarze Szene, auch äußerlich deutlichst abseits vom Mainstream ist - um so besser.<br />
<br />
Es fängt bei dem an, wo die meisten sagen: Damit muß man halt leben. Die Grenze von halbwegs berechtigten Vorgaben bezüglich der Kleidung etwa bei Bankangestellten oder Labormitarbeitern hin zu überzogenen, von persönlichen Ressentiments geleiteten Forderungen, die Einmischungen ins Privatleben darstellen, z.B. seitens von Professoren (selbst erlebt) sind fließend. Respektlosigkeiten und behandelt zu werden als sei man irgendwie krank sind dann auch schonmal an der Tagesordnung - viele Homosexuelle durften das wohl durchaus nachvollziehen können.<br />
Unschöner wird es dann schon, wenn man Gespräche in Restaurants oder in der U-Bahn zufällig mitkriegt. In den letzten zwei Jahren ist es mir und Bekannten mehrfach - und das ist neu - passiert, daß man Meinungsäußerungen hörte wie "Gruftis sollte man alle an die Wand stellen" oder "aus dem Verkehr ziehen".<br />
<br />
Mag Stammtischgerede sein. Aber wenn sich schon ein Breivik durch rechte Blogger legitimiert fühlte, dann können sich auch Schläger wie die Mörder von Sophie Lancaster durch solche Meinungsbilder bestätigt fühlen - erst recht, wenn sogar Eliten (wie z.B. Professoren) ihre eigenen kleinen Hexenjagden veranstalten.<br />
<br />
Es ist wohl vor allem erstmal unsere eigentlich freie und pluralistische Gesellschaft, die schlimmste Auswüchse verhindert. Eine systematische Verfolgung muß wohl keine Subkultur derzeit befürchten - wie es etwa den Swing-begeisterten Jugendlichen im Dritten Reich erging, für die es extra KZs gab.<br />
Aber eine feindliches Klima in der Gesellschaft kann ja trotzdem entstehen und ich finde das keine angenehme Vorstellung. Selbst habe ich schon erlebt, daß es kleinere Übergriffe von Seiten Jugendlicher mit Migrationshintergrund und/oder Hiphopern gegen Gruftis gab. Am Bahnhof Leverkusen Mitte war ich selbst dabei, wie einige Jugendliche uns Gruftis mit Flaschen bewarfen und als "perverse Kranke" beschimpften.<br />
<br />
Sorry, da kommt mir die Galle hoch.<br />
Natürlich ich war selbst betroffen. Aber mir käme auch die Galle hoch, wenn ich entsprechendes hören würde, wenn es Übergriffe auf Hiphoper gäbe oder auf Schlagerfans.<br />
<br />
Ich möchte keine Gesellschaft, in der ein solches Klima normal wird und sowas hingenommen wird. Mir wird oft gesagt, ich würde das viel zu übertrieben sehen. Mag sein, aber lieber so, als später zu sagen: ich hätte früher den Mund aufmachen können.<br />
Und deshalb zum Todestag von Sophie Lancaster dieser Artikel, bei dem ich mir auch so nen bissel - man merkt es vielleicht - von der Seele schreibe.<br />
<br />
Sophies Familie und Freunde haben eine Stiftung gegründet: <a href="http://www.sophielancasterfoundation.com/">Sophie-Lancaster-Foundation</a><br />
Das Ziel der Stiftung ist sich dafür einzusetzen, daß Subkulturen mit Respekt und Toleranz begegnet wird - und das sie auch von Gesetzes wegen vor Übergriffen geschützt werden. Finde ich eine gute Sache. Vor allem, daß die Stiftung sich nicht allein auf Gruftis kapriziert - sondern ganz deutlich allgemein von Subkulturen spricht, auch wenn das Hauptaugenmerk in der praktischen Arbeit aufgrund der begrenzten Mittel auf der Schwarzen Szene zu liegen scheint.<br />
<br />
Und mit dem Verweis auf diese Seite möchte ich schließen...mit einer Schlußbemerkung noch:<br />
<br />
Respektiert eure Mitmenschen auch wenn sie nicht so rumlaufen wie ihr - solange sie euch respektieren. Es ist das gute Recht eines jeden Menschen so rumzurennen wie er will. Dafür darf niemand zu Tode getreten werden.<br />
<br />
In diesem Sinne, eine gute Nacht.<br />
Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-66683571458511172002011-08-22T22:45:00.000+02:002011-08-22T22:45:14.690+02:00Gaddafi - game overEs ist tatsächlich soweit! Der Bürgerkrieg in Libyen ist in der finalen Schlußphase, zumindest was den Kampf gegen den Diktator Gaddafi angeht. Noch ist der letzte Schuß nicht gefallen, aber es ist wie April/Mai '45 in Berlin: Es geht nicht mehr darum, ob das Regime verloren hat, sondern nur noch darum aus welchem Loch oder Bunker man den ehemaligen Gröfaz zieht - und in welchem Zustand.<br />
<br />
Es wird Zeit, kurz über die damit neu entstandene Lage nachzudenken. Denn einerseits wurden damit etliche Fragen beantwortet - andererseits stellen sich neue.<br />
Beantwortet ist durchaus die Frage danach, ob sich der NATO-Einsatz gelohnt hat. Zumindest fürs erste: Ja. Man wird zwar noch sehen müssen wieviele unschuldige Zivilisten tatsächlich versehentlich von NATO-Bomben getroffen wurden, aber das Kriegsziel der NATO wurde erreicht. Damit wird auch beantwortet, wer seinen Nutzen daraus ziehen wird: Die NATO-Staaten, die mitgewirkt haben. Die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien...sie werden wahrscheinlich von der nächsten libyschen Regierung, den Siegern des Bürgerkriegs belohnt werden. Das wird viele wieder aufregen, die die große amerikanisch-westliche Verschwörung wittern. Hier ist ein ABER angebracht. Nämlich, daß das doch eigentlich egal ist, wenn diese Staaten vom Ergebnis profitieren, drauf geschissen - solange es den Libyern künftig besser geht, sie die erhofften Freiheiten kriegen und ein neues Libyen aufbauen können, wie sie es sich erhoffen. Und ob das klappen wird, wird wesentlich an den Libyern selbst liegen. Das ist die große unbeantwortete Frage: Werden sie das schaffen?<br />
<br />
Möglicherweise wird es erste Hinweise darauf bereits geben, wenn Gaddafi gefaßt wird - nämlich dadurch, wie man mit ihm umgehen wird. So verständlich der Gedanke an Rache ist - die Rebellen sollten von ihr absehen, wenn Libyen eine Hoffnung haben soll und den Mann vor ein faires Gericht stellen, am besten wäre wohl Den Haag.<br />
<br />
Eine andere Frage ist, wie sich der Sieg in Libyen auf den arabischen Frühling auswirken wird. Er durfte sicherlich neue Impulse für diesen geben, nachdem die Freiheitsbewegung zuletzt etwas ausgebremst schien. Libyen könnte für viele Oppositionelle etwa in Syrien oder auch im Jemen oder andernorts wo die Diktatoren Gewalt anwenden zum Vorbild werden.<br />
Dazu könnte auch gehören, wenn sich der Westen in der Nach-Gaddafi-Ära in Libyen nicht zu sehr in den Vordergrund drängt, sondern im Stillen einfach nur beim Wiederaufbau hilft, wo man drum gebeten wird, dem Westen wieder mehr zu vertrauen und um Hilfe zu bitten. Vielleicht der unwahrscheinlichste neue Impuls, aber kein unmöglicher.<br />
In westlichen Regierungen sollte man sich jedenfalls für den Fall der Fälle überlegen wie man sich dann positioniert. Libyen hat bewiesen, daß man den Oppositionellen durchaus unter bestimmten Bedingungen militärisch helfen kann - und um ehrlich zu sein, wenn man es mit der Freiheit ernst meint, sogar helfen muß.<br />
<br />
Das durfte vor allem für unsere pseudopazifistische Bundesregierung eine unbequeme Erkenntnis sein, die sich ja im Frühjahr bequem raushalten wollte.<br />
Wegen der Risiken.<br />
Die libyschen Rebellen haben wohl wesentlich mehr riskiert. Und das nun womöglich nicht umsonst. Sie würden über die hiesige Debatte, ob das Ziele aussuchen an einem Schreibtisch in Neapel eine Beteiligung am Krieg ist wahrscheinlich nur erschüttert und ungerührt die Köpfe schütteln.<br />
<br />
Kein Wunder, daß is auch ne Wohlstandsdebatte und das Denken in Risiken statt in Chancen ist so typisch Deutsch.<br />
<br />
Das Tavernenteam wünscht dem libyschen Volk jedenfalls alles Gute und drückt die Daumen, daß die letzten Gefechte bald vorbei sind und die Wunden, die dem Land zugefügt wurden, dann heilen können!Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-25416555114437071682011-08-10T00:42:00.000+02:002011-08-10T00:42:46.462+02:00LohnmentalitätNa, alle schreien mal wieder Zeter und Mordio, da die seit 2008 andauernde Wirtschafts-und Finanzkrise nun neue Höhen erreicht.<br />
Naja, war irgendwie zu erwarten.<br />
<br />
Und die ersten schreien natürlich direkt nach dem Tod des Kapitalismus und der Marktwirtschaft.<br />
War auch irgendwie zu erwarten.<br />
<br />
Nur ist es so vollkommen am Thema vorbei. Der Kapitalismus kann nix für die Blödheit der Menschen (egal ob Staaten oder Häuslebauer), zu viele Schulden zu machen. Das System wird schließlich von Menschen mit Leben gefüllt und letztlich waren eigentlich allen die Regeln des Spiels bekannt - trotzdem haben sie sehenden Auges dumme Entscheidungen getroffen. Natürlich ist es einfacher, irgendeinem "ismus"-Ungetüm die Schuld zu geben, dann muß man sich nicht an die eigene Nase packen.<br />
Noch gravierender ist ein anderer Denkfehler. Kapitalismus und Marktwirtschaft können bei ihrer Definition von wirtschaftlichen Werten nur das widerspiegeln, was die Gesellschaft für sich als wertvoll empfindet und ausdrückt. Nirgendswo steht zwingend geschrieben - z.B. - das im Kapitalismus Gold schweine viel wert sein muß. In vielen amerikanischen indigenen Kulturen war Gold zwar dekoratives Gut, aber wurde als nicht so wertvoll betrachtet - dies ist eine Sichtweise, die kulturell-gesellschaftlich bedingt ist. Theoretisch könnte Gold auch nix wert sein, dafür aber Kuhdung. Zugegeben, daß ist etwas zugespitzt.<br />
<br />
Worauf ich hinaus will: Das Problem scheinen mir zunehmend nicht die Grundregeln des Systems zu sein, sondern die Sichtweise der Gesellschaft auf den wirtschaftlichen Wert von Sachen, Dienstleistungen und auch Menschen (da gabs doch dieses wunderbare Wort vom Humankapital).<br />
Ein Beispiel: Ich schufte grad als befristeter Hilfsarbeiter am Fließband in einem Job, den ich nie gelernt hab, verdiene aber massiv mehr als eine Bekannte, die in ihrem gelernten Berufsfeld (irgendwas Erziehermäßiges) arbeitet. Das ist - genau betrachtet - eigentlich ziemlich absurd. Auch wenn ich mich natürlich grade drüber freuen kann.<br />
<br />
Man muß nicht erst auf die eklatanten Lohnunterschiede zwischen dem Mittelstand und den Managern etwa der Deutschen Bank hinweisen, um sich zu fragen, wodurch das eigentlich gerechtfertigt ist. Die Sache ist grundsätzlicher, eine gesellschaftliche Frage. Warum z.B. werden so wichtige Arbeiten wie Pflegetätigkeiten und Erziehungstätigkeiten vergleichsweise mager bezahlt? Ganz ehrlich, unsere Gesellschaft will sich mit diesen Berufssparten doch lieber eher nicht befaßen. Wir denken ungern darüber nach und wertgeschätzt werden diese Berufe kaum. Ähnlich verhält es sich mit Wachpersonal. Berüchtigt der Fall des Wachmanns vorm Arbeitsamt, der sich nach Schichtende seine Aufstockung holen darf. Ist uns Sicherheit wirklich so wenig wert?<br />
Natürlich sind die Löhne und die Lohnunterschiede historisch gewachsen. Aber man wird darüber nachdenken durfen und sollte es auch, sich zu überlegen, welche Berufe eigentlich wirklich wichtige Stützen und Säulen für diese Gesellschaft sind - und wie man entsprechend Lohnabstände bemessen sollte. Berufe, die die Grundversorgung einer Gesellschaft in Pflegebereichen, Sicherheitsbereichen, Versorgungsbereichen etc., sicher stellen, sollten durchaus mehr Wert beigemessen werden und folgerichtig ein höherer Lohn. Zugleich wäre es sinnvoll, Wertschöpfung im realen Leben höherwertig einzustufen, als die Generierung von Geld aus anderem Geld an der Börse in Finanzblasen.<br />
<br />
Dafür muß man nicht den Kapitalismus oder die Marktwirtschaft abschaffen. Dafür muß man eine gesellschaftliche Debatte führen, um den Blick zu schärfen für das, was wir wirklich brauchen, was reiner Luxus ist und was uns entsprechend wieviel wert ist. Denn geben wir es zu - wir sind nach wie vor eine verwöhnte Überflußgesellschaft.<br />
<br />
Nur wird diese Debatte wahrscheinlich kaum geführt werden, denn dann müßten viele Pfründe neu umverteilt werden. Und das werden die derzeitigen Besitzer kaum verstehen wollen.Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-59193203421374407152011-07-29T13:22:00.000+02:002011-07-29T13:22:49.522+02:00Erschießt NPD-Funktionäre!Es wird mal wieder Zeit, meine Aggression abzulassen...AAAAAAAAAH!<br />
<br />
Ich war lange unsicher mit was ich das Geschehen in Norwegen kommentieren sollte, das meiste wurde irgendwie schon überall breit getreten. Und dann begegnete mir folgende Meldung über die NPD, deren N Gerüchte zufolge ja tatsächlich für Nazi steht:<br />
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<a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,777211,00.html">NPD setzt Norwegen-Attentate und 20.7.44 gleich</a><br />
<br />
Die NPD führt ins Felde, auch beim 20. 7. 1944 seien Unschuldige zu Tode gekommen.<br />
<br />
Mal abgesehen davon, daß man sicherlich darüber debattieren kann welcher Mensch wirklich unschuldig ist, ist dieser Gedankengang vollkommen abstrus und soll lediglich bemänteln, daß eigentlich nur zwei tatsächliche Intentionen der NPD dahinterstecken können.<br />
Die 1. ist, das sie Hitler und seine Knallchargen tatsächlich für unschuldig und toll hält. Ließe tief blicken.<br />
Wer ist durch Stauffenbergs Bombe eigentlich gestorben? Vier Menschen.<br />
General Günther Korten, Generalstabschef der Luftwaffe.<br />
Oberst Heinz Brandt, Stellvertreter des Chefs der Operationsabteilung im Heeresgeneralstab.<br />
Generalleutnant Rudolf Schmundt, Chefadjutant der Wehrmacht bei Hitler, außerdem Chef des Heerespersonalamtes.<br />
Zumindest diese drei als unschuldig zu bezeichnen? Sie dienten an nicht unwichtigen Stellen des Militärapparates dem verbrecherischen Regime, Positionen, an denen sie von Verbrechen gewußt haben müssen und womöglich selbst entsprechende Befehle weitergegeben haben oder ausgestellt haben (wäre im Detail zu überprüfen, aber ihre Dienstposten lassen dies wahrscheinlich erscheinen).<br />
Der vierte Tote ist Heinrich Berger, ein Stenograph.<br />
<br />
Berger ist das einzige Opfer es Attentats, das man als unschuldig bezeichnen könnte. Einiges zu seinem Leben steht hier:<br />
<a href="http://www.mitteldeutsche-kirchenzeitungen.de/2009/07/16/ein-opfer-das-in-keine-kategorie-passt/">Heinrich Berger paßt in keine Gedenkkategorie</a><br />
<br />
Hat die NPD also recht? So einfach ist es nicht. Berger lehnte das Regime eigentlich selber ab. Irgendwie bezweifle ich, daß die NPD mit ihren "Unschuldigen" an Heinrich Berger dachte. Sonst hätte sie "ein Unschuldiger" geschrieben. Die NPD wird wahrscheinlich kaum einem Gegner jenes Regimes, das sie doch heimlich gern wieder hätte, nachtrauern...<br />
<br />
2. Möglichkeit - die NPD hat nix groß dagegen, wenn die Leute aus welchen Gründen auch immer andere Leute exekutieren, solange die Gründe nur halbwegs politisch sind.<br />
Angesichts der Drohungen von NPD-Sympathisanten gegenüber Linke-Mitgliedern z.B., die es nachweislich schon gab, vielleicht gar nicht so weit hergeholt.<br />
Nun gut, dann wird die NPD bestimmt nix dagegen haben, wenn wir das Prinzip auf sie selbst anwenden.<br />
Holt euch Flinten und jagt NPD-Mitglieder! Schießt ihnen in den Kopf und hängt sie! Jetzt ist Apfel-Ernte!<br />
Yeahr! Man könnte sogar ganz NPD-Konform argumentieren, daß man die Nation von offensichtlicher Dummheit reinigt...<br />
<br />
Es ist manchmal nicht leicht, auch wenn ich Verfechter einer offenen Gesellschaft bin, gewisse Gestalten auszuhalten, ja wirklich nicht.<br />
<br />
PS: Also wer jetzt wirklich hingeht, und NPDler abknallt, der hat meinen Sarkasmus nicht verstanden. Natürlich ist das keine ernstgemeinte Aufforderung. Damit das klar ist wird dieser Artikel in die Satirerubrik eingeordnet. Ja, ich weiß, der Humor ist etwas aggressiv, aber hey....PIRAT!<br />
Außerdem will ich die NPD ärgern :PEdelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-47699308272220687222011-07-20T19:07:00.003+02:002011-07-20T19:14:58.081+02:00Sie fahren jetzt durch Bud Spencer...Im Schatten von Stuttgart 21 treibt die Bürgerbeteiligung in Baden-Württemberg jetzt zum Teil bemerkenswerte Blüten. Zumindest könnte man den Eindruck bekommen. In Schwäbisch Gmünd - bezeichnenderweise in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium in Stuttgart - läßt man die Bürger jetzt über den Namen eines Tunnels mitentscheiden. Dazu wurde ein eigenes Projekt ins Leben gerufen. Ich habe keine Ahnung, ob die Bürger über den Bau des Tunnels mitentscheiden durften, aber über den Namen abzustimmen hat doch mal was echt innovatives - vorsichtshalber, bevor die Leute wegen eines nicht genehmen Namens wie Mappus-Tunnel auf die Barrikaden gehen und das am Ende noch vom Geissler aufwendig geschlichtet werden muß, weil die Tunnelnamensschützer auf die terroristischen Barrikaden gehen. Dabei hält sich Pfefferspray und Tränengas doch so schön im Tunnel und ein Wasserwerfer muß nichtmal mehr zielen.<br />
<br />
Jedenfalls durften die Bürger bis zum 1.7. Namensvorschläge einreichen und da sind allerhand drollige Sachen dabei - und das obwohl es heißt, die Liste sei "von pornographischen und offenkundig absurden Inhalten" bereinigt worden...<br />
Abstimmen kann man übrigens bis zum 25.7. noch hier: <a href="http://www.schwaebisch-gmuend.de/5134.php">Wie soll der Tunnel heißen?</a><br />
<br />
Sinnigerweise lautet ein Vorschlag "Tunnel der Vernunft" - ob das ein Wink mit dem Zaunpfahl...pardon, der Tunnelröhre an die Politiker ist?<br />
Viele der Tunnelnamenvorschläge - wie Citytunnel sind halbwegs einfallslos. Andere verwirrend. Pfitzer-Tunnel. Welcher Pfitzer ist denn gemeint? Der Bundesratsdirektor von 1951-1978? Oder der 1906 verstorbene Botaniker? Noch dazu klingt der Name so verdächtig nach Pfizer, dem Pharmakonzern, der Viagra herstellt.<br />
Lindwurm ist da schon eine fast wunderbare Remineszenz an alte Sagen und den in BaWü am häufigsten gefundenen Dinosaurier, den Schwäbischen Lindwurm (wissenschaftlich <i>Plateosaurus</i>).<br />
Aber Gmünder Schlund klingt dann eher bedrohlich - und Schlupfloch eher nach einer Spelunke.<br />
Ganz andere Assoziationen kann man bei Filter kriegen...sollten die Autofahrer was wissen? Werden sie schon vor dem Weg zur Hölle (wo sie Tempolimits und hohe Spritpreise erwarten) gewogen und die Spreu vom Weizen getrennt? Kommt gar am Ende nur noch ein Bruchteil wieder raus?<br />
Da vielleicht doch besser Erwin-Rommel-Tunnel. Dann kann man wenigstens auch mit Panzern durchfahren.<br />
Wa-La-Gu-Tunnel, abgeleitet von "Was lange währt wird endlich gut", ist auch sehr unterhaltsam, aber sollte man sich vielleicht noch aufheben...in Köln bauen wir ja schließlich immer noch an der U-Bahn.<br />
<br />
Aber mein absoluter Liebling ist und bleibt ein Vorschlag, der komplett aus der Reihe fällt.<br />
Bud Spencer Tunnel.<br />
Ja, dafür bin ich. Das klingt irgendwie knuffig, hat absolut nix mit BaWü zu tun und weckt Erinnerungen an die Jugend, als man sich die Spencer/Hill-Filme in Massen reinzog.<br />
Am besten mit dem Buggy-Lied im MP3-Player durch diesen Tunnel fahren. Kenner und Fans werden wissen was ich meine.<br />
<br />
<i>Hier DJ Klein Asmo...zurück aus dem Urlaub...der Chef war mal wieder faul...ich hab das Lied mal rausgekramt:</i><br />
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<i><object height="349" width="425"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/f18W1rgpCE0?version=3&hl=de_DE"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/f18W1rgpCE0?version=3&hl=de_DE" type="application/x-shockwave-flash" width="425" height="349" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true"></embed></object> </i>Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-19845983655084656542011-07-19T19:06:00.000+02:002011-07-19T19:06:18.094+02:00Amphi 2011 - saugeil!Ahoi!<br />
<br />
Ich melde mich mal wieder zurück. Ja, der Pirat war auf dem Amphi-Festival in Köln übers Wochenende. Dank eines edlen Sponsors hatte ich ja diesmal eine Karte...und was soll ich sagen? Es war saaaaauuuugeil. Der Pirat war quasi unter seinesgleichen. Alles Grufties und andere Piraten (ja, da liefen wirklich ein paar so rum). Absolut familiäre Stimmung - wenn man bedenkt, daß jeden Tag 16000 Menschen da waren - und geile Musik. Mit Bands wie Subway to Sally, Die Krupps, Nitzer Ebb, Kirlian Camera, Hocico und Samsas Traum. Von der Hauptbühne hat man das meiste eh auf dem ganzen Gelände mitbekommen. Weitere Konzerte waren im Staatenhaus. Selbst bewußt und vorsätzlich gesehen hab ich Suicide Commando, Kirlian Camera, Dreadful Shadows, Das Ich, Funkhausgruppe und Tanzwut. Außerdem hab ich einen Vortrag von Mark Benecke über sein Abenteuer in Moskau mit Hitlers Schädel gesehen...der Bursche ist echt lustig. *G* Allerdings muß ich jetzt bei Bambi immer an Leichen denken *lach*<br />
(ich verrat jetzt mal den Unwissenden nicht wieso :P)<br />
<br />
Das Wetter war überwiegend trocken, sieht man vom Samstagabend ab, an dem es echt geschüttet hat, und ein paar Nieselschauern. Im Großen und Ganzen wars okay und ich hatte nach dem Samstag im Gesicht einen leichten Sonnenbrand. Daher Sonntags dann mit Hut bestritten.<br />
<br />
Was aber ein echtes Unding war, waren die Getränkepreise. 4 Euro für ne 0,5-Cola plus Pfand drauf. Liebe Leute vom Tanzbrunnen...habt ihr noch alle Tassen im Schrank? Die meisten - auch ich - haben dann geübte Rationierungsmaßnahmen von einsamen Inseln übernommen und die erste gekaufte Flasche an den Trinkwasserstationen immer nur wieder aufgefüllt. Auf die Tour durfte dem Tanzbrunnen mehr an Einnahmen entgangen sein, als wenn die Cola nur 2 Euro gekostet hätte. Liebe BWLer, ihr durft das gerne mal nachrechnen...<br />
<br />
Übrigens ist auch der Kleine Asmo wieder heile aus Faro in Portugal zurück, wo er auf dem Bikertreffen war und Iron Maiden gesehen hat. Er hat sich aber noch nicht wieder zur Arbeit gemeldet. Mal sehen wann er das tut. Jedenfalls hat er Fotos auf Facebook online gestellt.<br />
Apropos...Fotos...hier ein paar Amphi-Impressionen...sollte sich jemand darauf entdecken und das Bild weg haben wollen, bitte einfach Bescheid sagen:<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhn5GBIEPWbfiMP5tQ-Z-KjVyHmSOOTB9smywUR9-d0pfdt8AFTqU2Yv_8Tv_HxY_dk2nRBXy2kVMm3BvGbtQfHQqBWPSFEkJ8axEHEIPhNyAjWbjIlUe1Ft0VFDFbeLYUE7hWepMw2RTA/s1600/A011+021.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhn5GBIEPWbfiMP5tQ-Z-KjVyHmSOOTB9smywUR9-d0pfdt8AFTqU2Yv_8Tv_HxY_dk2nRBXy2kVMm3BvGbtQfHQqBWPSFEkJ8axEHEIPhNyAjWbjIlUe1Ft0VFDFbeLYUE7hWepMw2RTA/s320/A011+021.jpg" width="320" /></a></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhOpDrsdpYNsVIPHmaV4rz_FqJ34ut3QCZCBaVtqqGCXkn2PYewjl0rWaqckRKgpmH319wqd495JFpN59PLEu_XRcgFu2vozIcVBEgQPtlEWpJXgNuyDDWPo4P3LlGktFgE2qWstzwW09E/s1600/A011+031.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhOpDrsdpYNsVIPHmaV4rz_FqJ34ut3QCZCBaVtqqGCXkn2PYewjl0rWaqckRKgpmH319wqd495JFpN59PLEu_XRcgFu2vozIcVBEgQPtlEWpJXgNuyDDWPo4P3LlGktFgE2qWstzwW09E/s320/A011+031.jpg" width="320" /></a></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiBrXvsEksb5hoGPN4w5DqAaWhj2mKWVEyvhvcSIFaT3S07-COsUPDyTSFz-YOl5gm-WpAfanPSzhNTuIRTRATABmtdR401xVahN40_KREoUmXnGhdhujQVrD12BmB-NBO4NFCoYTatFZM/s1600/A011+048.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiBrXvsEksb5hoGPN4w5DqAaWhj2mKWVEyvhvcSIFaT3S07-COsUPDyTSFz-YOl5gm-WpAfanPSzhNTuIRTRATABmtdR401xVahN40_KREoUmXnGhdhujQVrD12BmB-NBO4NFCoYTatFZM/s320/A011+048.jpg" width="320" /></a></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjmdIaJ-P4GQJ0hM9NR9ZbHgPyL2moypoPYs1CBe6j13XXSH81VuCtqnYzbXzELiQo1vkOrTuJVOG5c9TrKVlAoVgD5yEEC2o3ZNWyjnW6yR6IfgXDQA6RNUYwq3XV12YV1wSjSXX161G0/s1600/A011+028.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjmdIaJ-P4GQJ0hM9NR9ZbHgPyL2moypoPYs1CBe6j13XXSH81VuCtqnYzbXzELiQo1vkOrTuJVOG5c9TrKVlAoVgD5yEEC2o3ZNWyjnW6yR6IfgXDQA6RNUYwq3XV12YV1wSjSXX161G0/s320/A011+028.jpg" width="320" /></a></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJjVsjw9fDX9gTZHVfZpSdc-q8aXpgIjfrN3jTYv3TsXYdjDo1yAPOpa_nTB7R8sVgHi3ml5kPM1R1SBc6dlTB_mFrRJFr0dipkMAZDvYvFpdqjd9nW6YlQdh2dmIGiJ9ES9dI4KtgiLs/s1600/A011+045.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhJjVsjw9fDX9gTZHVfZpSdc-q8aXpgIjfrN3jTYv3TsXYdjDo1yAPOpa_nTB7R8sVgHi3ml5kPM1R1SBc6dlTB_mFrRJFr0dipkMAZDvYvFpdqjd9nW6YlQdh2dmIGiJ9ES9dI4KtgiLs/s320/A011+045.jpg" width="320" /></a></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgHQozX-qrWktzml9Hvx_U0zZu_cnOmlqKYCwlidif0LU1GH461cpL-_HpkOFO8xAr76gc4Tnk40Ss8bSW6y_yOTDog0PFoPo-qBMLEgnHGTnRzy_jhMEyYX6jFuj8m_qgttbMRzFe5lO8/s1600/A011+026.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgHQozX-qrWktzml9Hvx_U0zZu_cnOmlqKYCwlidif0LU1GH461cpL-_HpkOFO8xAr76gc4Tnk40Ss8bSW6y_yOTDog0PFoPo-qBMLEgnHGTnRzy_jhMEyYX6jFuj8m_qgttbMRzFe5lO8/s320/A011+026.jpg" width="320" /></a></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjk_hMu7YNLdJF3v5PS-NGtgt8YFfCbbQUmTTZW6No-xXmdgDJkVIJnnqagKeXfDQreTwQmWFRT0TF_VL6U5GH_ZJXVAvs3WdwJUIQxdsqab3_ydFp7DD8J095ZJxSdXpJMgRCmYAuw-HQ/s1600/A011+025.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjk_hMu7YNLdJF3v5PS-NGtgt8YFfCbbQUmTTZW6No-xXmdgDJkVIJnnqagKeXfDQreTwQmWFRT0TF_VL6U5GH_ZJXVAvs3WdwJUIQxdsqab3_ydFp7DD8J095ZJxSdXpJMgRCmYAuw-HQ/s320/A011+025.jpg" width="320" /></a></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0idl4S_jB_fH70KEuLJXGKFNq5nKBE4uQWrtscGtErhKri6OJJNxPZP-dwF-vs6iPaI8gjA78qcfjj1-czqEU4dfqdNsvhk4f9EhQfYtir_iX-fv11J1PPkhEojmQfHfVuWZpOyPCUG4/s1600/A011+035.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh0idl4S_jB_fH70KEuLJXGKFNq5nKBE4uQWrtscGtErhKri6OJJNxPZP-dwF-vs6iPaI8gjA78qcfjj1-czqEU4dfqdNsvhk4f9EhQfYtir_iX-fv11J1PPkhEojmQfHfVuWZpOyPCUG4/s320/A011+035.jpg" width="320" /></a></div>Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-52608218875270734432011-07-16T01:52:00.000+02:002011-07-16T01:52:00.424+02:00Viel zu tunAhoi zusammen.<br />
<br />
Ja, ich weiß, momentan isses hier wieder nen bissel ruhiger. Das liegt zum einen daran, daß unser kleiner pinker Türsteher Klein Asmo grad in Urlaub ist - mit nem Kollegen in Faro in Portugal. Auf nem Rockertreffen. Auf den Bericht durfen wir gespannt sein.<br />
Und zum anderen weil ich, der Pirat höchstselbst, am Wochenende 16./17. Juli, also jetzt XD, auf dem Amphi-Festival in Köln bin - einer Gruftiveranstaltung.<br />
Ich werd viele Bilder mitbringen. ;)<br />
<br />
Und bald gibts bestimmt was neues zu lesen hier. Bis dahin - genehmigen sich bitte noch alle noch was vom Rum!<br />
<br />
Trinkt aus Piraten, yoho!Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-26490881803882870412011-07-11T23:40:00.000+02:002011-07-11T23:40:55.272+02:00Putin, natürlich ein VorbildDer deutsche Feuilleton und alles was sich irgendwie positiv oder negativ als Gutmensch bezeichnen läßt, hat einen neuen Aufreger:<br />
<a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,773737,00.html">Wladimir Putin soll mit der Quadriga ausgezeichnet werden.</a><br />
<br />
Das ist deshalb ein Aufreger, weil sonst im allgemeinen - zumindest theoretisch - nur Leute ausgezeichnet werden, die sich um Demokratie und Menschenrechte verdient gemacht haben.<br />
<br />
Aber im Ernst...die Auszeichnung ist absolut passend! Zum einen sollen mit der Quadriga laut den Verleihern Menschen geehrt werden, die Vorbilder für Deutschland sind. Und seien es nur schlechte! Die muß es ja auch geben. Außerdem ist das immer eine Frage des Standpunkts - oder?<br />
Und außerdem hat sich Putin um die Menschenrechte verdient gemacht. Denn auch Menschen wie ihn muß es geben. Die uns zeigen wie es nicht sein sollte. Das ist sein Verdienst. Dummerweise gibts davon mehr Menschen als andersrum, aber dafür kann ja Putin nichts. Er hat uns ja viel gezeigt. Z.B. wie man Tiger erlegt. Wie man Demonstranten auseinanderjagt - oder glaubt irgendwer unter Putin gäbe es S21-Demos? Wie man politische Gegner und aufsässige Journalisten ausschaltet - unter Putin gäbe es keinen Lafontaine und niemand hätte hinausposaunen können, daß Gutti abgeschrieben hat.<br />
<br />
Aus Sicht vieler Elitenvertreter hierzulande durfte das sicherlich ein Vorbild für Deutschland sein.<br />
<br />
Und das alles wurde uns schon vor längerem doch längst erklärt...guckt ihr hier:<br />
<iframe allowfullscreen="" frameborder="0" height="349" src="http://www.youtube.com/embed/e7fOAjmqrGM" width="425"></iframe><br />
<br />
Klar soweit?Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-85182161476516080762011-07-02T18:30:00.000+02:002011-07-02T18:30:38.841+02:00Einfach mal spielen lassenErst einmal möchte ich mit einem Outing beginnen. Als ich das letzte Mal ein Frauenfußballspiel gesehen hab, das war irgendwie 2005 oder 06, also so richtig bewußt gesehen, hab ich irgendwann umgeschaltet. Ich empfand es echt als lahmarschig. Zwar viel Enthusiasmus der Damen, aber eben lahm und nicht so auf dem Leistungsniveau, das ein schönes Spiel verspricht.<br />
<br />
Keine Sorge, ich schalte auch bei Spielen der Kerls ab, wenn die mir zu lahm sind. Denn Hand aufs Herz - auch bei den Kerlen gibt es oft genug öde, langweilige Partien, wenn es um das runde Leder geht.<br />
<br />
Und jetzt durfte jeder wissen, was Thema diesmal ist hier in der Taverne: Richtig. Frauenfußball-WM.<br />
<br />
Ich habe viele Fußball-WMs miterlebt. Also bei den Kerlen. Aber noch nie habe ich erlebt, daß eine WM so runtergeredet respektive -geschrieben wurde. Da ist es eigentlich egal, ob es der Schreiber gut oder schlecht mit den torjagenden Damen meint. Ein eigentlich wohl als konstruktiv kritisch gemeintes Werk hat z.B. <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,771493,00.html">Jakob Augstein auf SPIEGEL online</a> verfaßt. Wenn man ihn so liest möchte man die WM allein aus Mitleid absagen.<br />
Andernorts auf SPIEGEL online wurde bemängelt, die WM würde zu Tode instrumentalisiert zwecks Feminismus und Emanzipation. Zwar eine richtige Feststellung, aber auch alles im Tonfall, daß man das Gefühl haben könnte, man müßte die Spielerinnen vor dem Mißbrauch retten.<br />
Das andere Extrem findet man dann am wunderbarsten ausgeprägt bei vielen Usern des SPIEGEL online-Forums oder manchmal durchschimmern bei den Sportkommentatoren von ARD und ZDF. Nämlich, daß Frauenfußball ja eh Zeitverschwendung ist, weil kein richtiger Sport etc. Bei vielen SPIEGEL-Foristen fragt man sich, ob die wirklich schon im 21. Jahrhundert angekommen sind, oder nicht doch noch irgendwo im 19. rumgurken. So rein mental.<br />
<br />
Irgendwie widerte mich das alles an. Sowohl die angeblich emanzipatorische Haltung, die sich trotzdem geriert, als bräuchten die Mädels allen Ernstes HILFE bei dem was sie am besten können - Fußball spielen. Und auch die Haltung, die ihnen genau dieses Können abspricht.<br />
Natürlich ist es eine relativ junge sportliche Sparte, die noch nicht die über ein Jahrhundert gewachsenen Strukturen des Männerfußballs aufweisen kann. Aber sowas ist auch andernorts im Sport der Fall, daß etwas noch relativ jung ist, was einfach historische Gründe hat. Aber nur beim Frauenfußball wird immer so unterstellt, daß der aus diesen Strukturen erwachsende Aufholbedarf etwas mit dem Geschlecht zu tun hat.<br />
Z.B. hab ich beim Schwimmsport oder so nie solches Meckern vernommen. Oder liegt das daran, daß man da womöglich erotischeres zu sehen bekommt? Vielleicht sollten die Mädels beim Jubeln nach dem Tor mal ihre Trikots vom Leib reißen wie die Kerle, vielleicht ist ja dann Ruhe im Karton.<br />
Leute...wenn man sein Gehirn nicht benutzen kann, weil das Blut woanders ist, vielleicht einfach mal die Klappe halten.<br />
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Laßt die Frauen doch einfach mal ihren Fußball spielen. Zumindest die bisherigen Partien - ja, ich hab mir gedacht, schalt doch mal wieder ein - fand ich dann nicht langweilig. Eigentlich fand ich vieles schon sehr dicht dran an dem was viele Kerlemannschaften so bieten. Also - laßt sie einfach mal spielen, ihr Ding machen, laßt euren ganzen Weltverbesserungs-und Rückständigkeitsquatsch zu hause. Wenn man da mal hinkäme, daß wäre wirklich mal ein Fortschritt.<br />
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Und einen Wunsch hab ich: Ich würde gern mal ein Spiel der deutschen Nationalmannschaften gegeneinander sehen. Der Damen gegen die Herren. Ich glaube, daß könnte interessant werden...<br />
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In diesem Sinne,<br />
Yoho, Pirat<br />
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PS: Natürlich übertragen wir die Spiele in der Taverne *lach*Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-59595673592977429132011-06-29T15:53:00.000+02:002011-06-29T15:53:28.270+02:00Remember, remember...<em>Geneigter</em> Leser, kennst Du dieses Gefühl...dieses Gefühl, wenn man ein deja vu hat? Wenn man irgendwie denkt...gabs das nicht schonmal. Ich hab das ab und an derzeit. Seit ein paar Monaten um genau zu sein.<br />
Warnung! Das folgende ist natürlich überspitzt und tendenziös geschrieben. Als Denkanstoß.<br />
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Fangen wir anders an...an welche Zeit fühlt man sich bei folgender Beschreibung erinnert:<br />
- Im Zuge einer wirtschaftlichen Krise zeigen sich vordergründig vor allem autoritäre Regime und rechtsgerichtete politische Strömungen als Antwort.<br />
- Autoritäre Regime haben Aufwind, werden von den Demokratien sogar noch hofiert. Letztere zeigen sich auf politischem Terrain als außerordentlich schwach, grad wenn es um Gestaltung geht.<br />
- Eine der Diktaturen richtet die Olympischen Spiele aus und läßt dabei den nationalen Neuanfang feiern, nachdem man sich aus langjährigen Ketten befreit hat.<br />
- Selbige Diktatur rüstet auch massiv auf. Sie strebt wirtschaftliche Unabhängigkeit an und sucht dazu erst zögerlich, dann immer deutlicher Kontakt zu anderen ähnlichen Regimen.<br />
- Interne Kritik wird gnadenlos niedergemacht, was von außerhalb nur laue Proteste einbringt. Die Diktatur sieht die westlichen Demokratien als überlebte schwache Gesellschaftsmodelle an und möchte sich aufschwingen zur weltpolitisch bedeutenden Macht.<br />
- Die demokratischen Regierungen haben außerdem durch imperialistische Aktionen viel vom eigenen Anspruch verloren. In außenpolitischen Krisen reagieren sie plan-und kraftlos.<br />
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Wer jetzt an die 30er Jahre denkt, als nach der Wirtschaftskrise repressive Regimes im Aufwind waren, die westlichen Demokratien Appeasement gegenüber Hitler betrieben, und allgemein in manchen Punkten sich an Deutschland zwischen 1933 und 1939 erinnert fühlt...joa, paßt, oder?<br />
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Aber mal ganz ehrlich...die Beschreibung kann genauso auf die heutige allgemeine außenpolitische Lage und speziell China gemünzt werden. Natürlich gibt es massive Unterschiede. Aber es bleiben eben auch diese Gemeinsamkeiten. Rückblickend wissen wir heute, daß Mitte der 30er Jahre bereits die Lunte für den nächsten Krieg angesteckt war....werden wir das in 50 Jahren rückblickend auch von unserer Zeit sagen?<br />
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Blicken wir auf unsere Zeit und diesen Vergleich durch ein Glas Rum, lächeln wir und hoffen wir das beste. Es sind definitiv interessante Zeiten.<br />
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YohoEdelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-1401363350093193401.post-32524925721006293422011-06-24T13:36:00.000+02:002011-06-24T13:36:17.090+02:00Pirat umlagert von PiepmätzenAhoi!<br />
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Ich hatte mal wieder ein Erlebnis der dritten tierischen Art. Nachdem ich ja neulich schon in ein <a href="http://piratsdarktavern.blogspot.com/2011/06/pirat-der-lebensretter.html">entenmäßiges Erlebnis</a> verstrickt war, wurde ich diesmal von einer Horde Rotkehlchen heimgesucht. Aber der Reihe nach!<br />
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Als die Tage das wechselhafte Wetter in Köln doch mal für einen Nachmittag was stabiler sonnig war, hab ich spontan beschlossen: Ich geh in die Flora. So nennen wir Kölner in Kurzform unseren Botanischen Garten, der in direkter Nachbarschaft zu unserem Zoo liegt. Letztlich ist die Flora eine große Parkanlage, mit einigen Gewächshäusern und einem schloßartigen Gebäude dazu, die man umsonst betreten kann. Recht praktisch wenn man einfach mal was im Grünen spazieren und das Wetter genießen will.<br />
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Das war genau das was ich da mal gebraucht hab. Also was durch die Flora laufen und schließlich hab ich mich in einem Halbrund, das von einem Gerüst mit wildem Wein überragt war, auf einer Bank niedergelassen. Etwas die Seele baumeln lassen. Ein Stück vor mir lag ein Brunnen, der eine Wassertreppe speiste und die Stille wurde vom Plätschern erfüllt.<br />
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Plötzlich fing es um mich herum an zu piepsen und zu fippen. Was war denn das? Vorsichtig schau ich mich um und sehe wie drei grünlich-braune Vögel um meine Bank herum hüpfen, vor sich hin palavernd. Seltsamerweise flog keiner von ihnen auf, sie hüpften nur hektisch rum. Und ich fragte mich welche Art das wohl ist. Es sah nicht nach einer der sonst hier häufigen Drosseln aus.<br />
Dann wurde das Bild klarer, als ein weiterer Vogel aus dem Wein herabflatterte und neben mir auf der Bank landete. Das war ganz offensichtlich ein Rotkehlchen. Auch dieses gab immer wieder Zwitschertöne von sich und hüpfte ohne Scheu um mich herum. Der Abstand betrug teilweise nichtmal 30 cm. Ich hab, freilich, möglichst still gesessen, um die Tiere nicht zu erschrecken. Wie ich dann beobachten konnte, sammelte das Rotkehlchen Nahrungsteile in der Umgebung und fütterte damit die anderen dort herumhüpfenden Piepmätze - das waren offensichtlich die heranwachsenden grad aus dem Nest entkommenen Jungtiere, die aber noch nicht richtig fliegen konnten.<br />
Langsam bewegte sich der zwitschernde Pulk mehr nach links, aber immer noch sehr nah bei mir und so hab ich mir dann gedacht, versuchste mal ein paar Bilder zu knipsen. Das hat dann teilweise tatsächlich geklappt. Die Jungtiere hab ich nie richtig gut drauf gekriegt - die waren einfach zu hektisch -, aber das erwachsene Rotkehlchen hab ich ganz gut erwischt:<br />
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<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpX1JfD-GC6LrwagGZOEDxlTkxFxUP3p_HSlB-bpDOz2S0ycWgUWMmv1RXktfAwdwZtALfC9ArQDhUD3QAbzI4x6XDG-BjuOy88NFrf1Uek9SpzfuRWh1WiE9za5VXtqvdaLxn1Lt6gpc/s1600/F+053.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjpX1JfD-GC6LrwagGZOEDxlTkxFxUP3p_HSlB-bpDOz2S0ycWgUWMmv1RXktfAwdwZtALfC9ArQDhUD3QAbzI4x6XDG-BjuOy88NFrf1Uek9SpzfuRWh1WiE9za5VXtqvdaLxn1Lt6gpc/s320/F+053.jpg" width="320" /></a></div><br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgHZ4KiPI4TsFYTLeewSUNeo71eWxShhM-BISDK8WyBmV0JAkfrS-cUByX347e5nmZd9HgYnjZ3UD-NomxgGudvEj4k9bOuA6GKK03glM301BoGZ3HtGy4qnwtu5qOBaB3YWT4TabjgMGk/s1600/F+050.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="240" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgHZ4KiPI4TsFYTLeewSUNeo71eWxShhM-BISDK8WyBmV0JAkfrS-cUByX347e5nmZd9HgYnjZ3UD-NomxgGudvEj4k9bOuA6GKK03glM301BoGZ3HtGy4qnwtu5qOBaB3YWT4TabjgMGk/s320/F+050.jpg" width="320" /></a></div><br />
Ich fand das einfach nur putzig. Und vor allem war es auch ein wunderbares Gefühl, dieses Stück Rotkehlchen-Familienleben so hautnah mitzukriegen, ohne daß die Tiere eine sonderliche Scheu gezeigt hätten.<br />
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Ich denke, der Mensch braucht ab und an solche Momente...und dafür und deshalb sind so grüne Flecken gerade auch in einer Großstadt ungemein wichtig. Jedenfalls hab ich mir vorgenommen, die Flora demnächst nochmal zu besuchen und vielleicht dann auch öfter. :)Edelweisspirathttp://www.blogger.com/profile/08859950707434684581noreply@blogger.com1